Adipositaszentrum der Universitätsmedizin Magdeburg erfolgreich zertifiziert

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Magdeburg. Die Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie unter Klinikdirektor Prof. Dr. med. Roland S. Croner wurde im August 2025 durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zum Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie zertifiziert.

Mit diesem Zertifikat wird bestätigt, dass unser universitäres Zentrum die hohen Qualitätsstandards der Fachgesellschaft in vollem Umfang erfüllt und bescheinigt damit die hohe Versorgungsqualität. „Wir freuen uns sehr über dieses Zertifikat. Damit reiht sich das Adipositaszentrum in die Riege unserer zertifizierten Fachzentren ein – neben den bereits bestehenden onkologischen Zentren – und unterstreicht den hohen Standard der exzellenten Versorgung an der Universitätsmedizin Magdeburg“, so Prof. Croner.

Das Universitätsklinikum Magdeburg ist ein führendes Zentrum für Adipositasmedizin in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Seit den Anfängen der Adipositaschirurgie in Magdeburg im Jahr 1997 hat sich bis heute ein interdisziplinäres Zentrum mit standortübergreifender Versorgung entwickelt. Von Übergewicht Betroffene werden interdisziplinär und individuell betreut. Über die konservative Therapie im Zentrumsstandort MVZ Altstadtquartier unter der Leitung von Dr. med. Carl Meißner, die weiterführende endokrinologische Spezialdiagnostik, die psychologisch-psychosomatische Betreuung werden medikamentöse und chirurgische Therapieverfahren nach den jüngsten medizinwissenschaftlichen Erkenntnissen angeboten und durchgeführt. Hierbei kommen die „Schlüssellochchirurgie“, sowie auch die modernste Roboter-unterstützte Operationstechnik zum Einsatz. Nach einer Operation wird eine regelmäßige Nachsorge durchgeführt und eine zusätzliche ernährungstherapeutisch-psychologische Gruppentherapie angeboten, um Betroffene intensiv zu begleitet und den langfristigen Therapieerfolg zu unterstützen. Auch die plastisch-rekonstruktive Wiederherstellung der Körperform nach starker Gewichtsreduktion kann am Adipositaszentrum durchgeführt werden.

Die Zahl der von Übergewicht betroffenen Menschen in Sachsen-Anhalt liegt über dem deutschen Bundesdurchschnitt, und immer mehr Patientinnen und Patienten nehmen medizinische Hilfe in Anspruch. Um dem steigenden Versorgungsbedarf besser gerecht zu werden, führt das adipositaschirurgische Team um Prof. Dr. Frank Benedix, Dr. med. Therese Reinstaller und Dr. med. Steffi Peglow seit Juli 2024 einen Teil der Operationen zusätzlich zu den Eingriffen am Universitätscampus in einer neu gegründeten Abteilung an der Lungenklinik Lostau durch. Grundlage hierfür ist die enge Partnerschaft mit der Universitätsmedizin Magdeburg, die sich seit April 2024 an der Lungenklinik beteiligt.

Weiterhin bildet auch die Forschung zu Prävention, Epidemiologie der Adipositas und Optimierung des Therapieergebnisses einen Schwerpunkt des interdisziplinären Adipositaszentrums. Betroffene können teils von innovativen Therapieansätzen profitieren. Auch Re-Eingriffe bei bereits voroperierten oder vorbehandelten Betroffenen werden im Rahmen der individuellen Betreuung angeboten.

Die langjährige Erfahrung sowie die enge Zusammenarbeit auch mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie weiteren Partnern gewährleisten dabei eine individuell abgestimmte und optimale Behandlung.

Wie wird Adipositas behandelt

Die Behandlung der Adipositas kann aufgrund des komplexen Krankheitsbildes nur interdisziplinär erfolgen. Dazu zählen sowohl die konservative, die medikamentöse, als auch die operative Therapie.

Die konservative Therapie:

Sie umfasst neben der Verhaltens-, Ernährungs- und Bewegungstherapie auch die medizinisch begleitete Behandlung. Gleichzeitig müssen Erkrankungen, die zu einem erhöhten Körpergewicht führen (z. B. endokrinologische oder psychosomatische Erkrankungen), abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden.

Die medikamentöse Therapie:

Diese kann bei entsprechender Eignung als Selbstzahlerleistung (entsprechend der aktuellen Sozialgesetzgebung) zur Adipositastherapie angeboten werden. Im Vorfeld erfolgen eine ausführliche Beratung, sowie Aufklärung über Risiken, Effekt und Anwendungsweise.

Die operative Therapie:

Eine operative Therapie wird in den meisten Fällen erst nach erfolgloser konservativer Behandlung in Betracht gezogen. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die eine langfristige Gewichtsreduktion ermöglichen und zugleich Begleiterkrankungen verbessern können. Die Wahl des geeigneten Eingriffs richtet sich dabei nach den individuellen Gewohnheiten, bestehender Begleiterkrankungen und Risiken, der bisherigen Krankengeschichte sowie dem informierten Therapiewunsch der Betroffenen.

Hintergrundinformation:

Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) stellt ein komplexes Erkrankungsbild mit erhöhtem Körpergewicht und dadurch assoziierten Begleiterkrankungen dar. Durch Veränderung der Lebensgewohnheiten und in seltenen Fällen eine genetische Vorbelastung leiden immer mehr Menschen an Übergewicht. Eine frühzeitige Behandlung der Adipositas führt zur Verhinderung bzw. Verminderung von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Gelenk- und Wirbelsäulenveränderungen, Schlafapnoe, zur Steigerung des körperlichen Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit.

Weitere Infos und Kontakt zum Adipositaszentrum:

https://kchi.med.ovgu.de/Klinik

Fachkoordination Frau Seidel, Frau Meller: Tel, 0391-6721442

adipositaszentrum@med.ovgu.de

Foto: Das Team des zertifizierten Adipositaszentrums der Universitätsmedizin Magdeburg. (v. l.): Dr. med. Steffi Peglow, Fachärztin, Sabrina Seidel, Fachkoordinatorin der Adipositaschirurgie, Prof. Dr. med. Roland Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg, Gritt Meller, Sachbearbeiterin Adipositaschirurgie und BG-Sekretariat der Kinderchirurgie, Prof. Dr. Verena Keitel-Anselmino, Direktorin der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Magdeburg, Prof. Dr. Benedix, Oberarzt, sowie Dr. med. Therese Reinstaller, Fachärztin.

(c) Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD