Magdeburg. UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg stĂ€rkt mit EFRE-Projekt âKSMED“ die klinische Forschung zur Entwicklung innovativer Behandlungen bei Krebs, Fatigue, chronischen Schmerzen und erblichen Gallensteinleiden.
Wie gelangen Forschungsergebnisse schneller in die Versorgungspraxis? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen Projekts âKSMED â Klinische Studien und PrĂŒfungen an der Medizinischen FakultĂ€t“ der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg. Mit UnterstĂŒtzung des EuropĂ€ischen Fonds fĂŒr regionale Entwicklung (EFRE) fördert das Projekt mit einem Volumen von 5,3 Millionen Euro zentrale Bereiche der medizinischen Forschung in Magdeburg: eigene klinische Studien in den Bereichen Krebsmedizin, Neurowissenschaften, chronische Schmerzen und erblichen Gallensteinleiden, die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie den Aufbau eines modernen Forschungsservices. Ziel ist es, neue Erkenntnisse schneller in die medizinische Versorgung zu bringen und die klinische Forschung in Magdeburg nachhaltig zu stĂ€rken.
Klinische Studien sind entscheidend, um zu prĂŒfen, ob neue Medikamente oder Behandlungsformen tatsĂ€chlich helfen und sicher sind. Mit KSMED baut die Medizinische FakultĂ€t Magdeburg ihre klinische Forschung gezielt aus. In einem ersten Schritt sollen vier Pilotstudien starten:
· CAR-COG: Die Studie untersucht, wie sich CAR-T-Zelltherapien auf GedĂ€chtnis und Konzentration auswirken, um Betroffene kĂŒnftig besser unterstĂŒtzen zu können.
· ReVita: Hier wird geprĂŒft, ob eine nicht-invasive elektrische Stimulation des Vagusnervs im Ohr extreme Erschöpfung (Fatigue) lindern kann â unabhĂ€ngig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
· EnPsyPain: In dieser Pilotstudie wird getestet, ob die Kombination aus Psychotherapie und sanfter nicht-invasiver elektrischer Hirnstimulation die Behandlung chronischer Schmerzen verbessern kann.
· ELB-STONE: Die Studie erfasst HĂ€ufigkeit, KrankheitsverlĂ€ufe und Versorgungssituation bei erblich bedingten Gallensteinleiden. Ziel ist es, diese Erkrankungen besser zu verstehen und neue AnsĂ€tze fĂŒr Diagnose und Behandlung zu entwickeln.
âWir wollen die medizinische Forschung noch enger mit der Versorgung der Patientinnen und Patienten verbinden. Das bedeutet: Forschungsergebnisse sollen schneller in der Praxis ankommen“, erklĂ€rt Prof. Dr. Daniela C. Dieterich, Dekanin der Medizinischen FakultĂ€t Magdeburg. âSo profitieren Menschen in Sachsen-Anhalt und darĂŒber hinaus frĂŒher von neuen Behandlungsmöglichkeiten.“
Ein wichtiger Teil von KSMED ist die Förderung junger Forschender: Sechs Ărztinnen und Ărzte werden im Rahmen einer Clinician Scientist-Initiative speziell dafĂŒr qualifiziert, klinische Forschung mit der praktischen Patientenversorgung zu verbinden. Aufenthalte an anderen UniversitĂ€tskliniken in Deutschland und Europa ermöglichen den Austausch und den Ausbau methodischer Kompetenzen.
Parallel dazu entsteht ein professioneller Forschungsservice, der Forschende bei Planung, Datenauswertung und Organisation klinischer Studien unterstĂŒtzt. Damit schafft die Medizinische FakultĂ€t Magdeburg langfristig die Grundlage fĂŒr mehr eigeninitiierte klinische Studien und eine noch engere Verbindung von Forschung und Versorgung.
âKSMED ist ein wichtiger Schritt, um die klinische Forschung in Magdeburg weiter zu stĂ€rken und insbesondere auch jungen Forschenden diesen Karriereweg zu ermöglichen“, betont Prof. Dr. Florian Junne, Prodekan fĂŒr Forschung an der Medizinischen FakultĂ€t. âWir arbeiten als UniversitĂ€tsmedizin auch in diesem Projekt weiter mit Nachdruck daran, den medizinischen Fortschritt direkt fĂŒr die Menschen in Sachsen-Anhalt verfĂŒgbar zu machen.“
Das Projekt hat weitreichende Wirkung ĂŒber die UniversitĂ€t hinaus: Die Ergebnisse der Studien flieĂen direkt in die Ă€rztliche Versorgung ein, auch in Praxen und Kliniken auĂerhalb der UniversitĂ€tsmedizin. Gleichzeitig stĂ€rkt KSMED die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Gesundheitswesen und der stark vertretenen pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie des Landes. Das Projekt trĂ€gt so zu einer besseren medizinischen Versorgung, zur Vernetzung wissenschaftlicher Einrichtungen und zum Wissenstransfer in die FlĂ€che bei.
—–
Foto: Das KSMED-Projektteam aus dem Referat fĂŒr Forschung und Drittmittelverwaltung der Medizinischen FakultĂ€t Magdeburg: (v.l.) Projektleiterin Janett Rothhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Nancy MĂŒller, Nachwuchskoordinatorin Janine Ziemann und Projektmanagerin Sarah Riecker. (c) Fotografin: Melitta Schubert/UMMD

