Magdeburg. An der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) wurde am 6. November 2025 die 200. robotisch assistierte Thorakoskopie erfolgreich durchgeführt. Damit erreicht die Abteilung Thoraxchirurgie der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einem der führenden Zentren für minimalinvasive robotische Eingriffe in Deutschland. Die hohe Fallzahl spiegelt nicht nur die große Expertise des Teams wider, sondern auch das inzwischen breit etablierte operative Spektrum.
In den vergangenen zwei Jahren wurde das thoraxchirurgische Roboterprogramm maßgeblich von Oberarzt Dr. Bastian Fakundiny an der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie aufgebaut und weiterentwickelt. Die roboterassistierte Resektion von Mediastinal- und Lungentumoren ist heute ein etabliertes Standardverfahren – ein Niveau, das bundesweit bislang nur rund 20 Kliniken erreicht haben.
- Zum Leistungsportfolio der ersten 200 Eingriffe zählen unter anderem:
- Thymektomien, patientenindividuell von links oder rechts
- Zwerchfellraffungen mit schneller symptomatischer Verbesserung bei Zwerchfellhochstand
- Entfernung tief im Mediastinum gelegener bronchogener Zysten
- Anatomische Lungenresektionen inklusive diverser Segmentresektionen und Lobektomien nach neoadjuvanter Immun-/Chemotherapie
Damit deckt die UMMD heute ein umfassendes Spektrum thoraxchirurgischer Indikationen ab – von elektiven Eingriffen bis hin zu akuten Notfällen. Die Kombination aus moderner Robotik, hoher Präzision und minimalinvasiver Technik setzt neue Maßstäbe für Patientensicherheit, postoperative Erholung und Behandlungsqualität.
Ein besonderer Dank gilt dem gesamten OP-Team der UMMD, dessen perfektes Zusammenspiel, Expertise und Engagement maĂźgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben.
Mit Blick auf die Zukunft plant die Abteilung Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Magdeburg den weiteren Ausbau des Robotikprogramms, die Schulung zusätzlicher Kolleginnen und Kollegen sowie eine verstärkte wissenschaftliche Begleitung der durchgeführten Eingriffe.
Der DaVinci Operationsroboter bietet eine dreidimensionale Sicht auf das OP-Feld und hochpräzise Instrumente, die ĂĽber eine Steuerkonsole bedient werden. Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten nach einer SchlĂĽssellochoperation weniger Schmerzen haben und schneller entlassen werden. Auch die Entfernung von Lymphknoten gelingt bei roboterassistierten Eingriffen besonders präzise und verbessert so die Krebsbehandlung. Vor allem ältere Menschen profitieren vom schonenden Verfahren. „Wir haben inzwischen zwei OP-Teams fĂĽr die technisch anspruchsvollen Eingriffe ausgebildet und setzen die Roboterchirurgie zunehmend ein“, sagt Prof. Dr. med. Thorsten Walles, Chefarzt der Thoraxchirurgie an der Universitätsmedizin Magdeburg. „Im Fokus steht die Entfernung von bösartigen Lungentumoren, Mediastinaltumoren und Eingriffen am Zwerchfell.“
Komplexe roboterassistierte Lungen-Operationen werden in Sachsen-Anhalt bisher nur in der Klinik für Thoraxchirurgie im Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau und in der Universitätsmedizin Magdeburg durchgeführt.
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Foto: Minimalinvasive Lungen-Operationen dank Hightech Medizin: Das Ärzte- und Pflegeteam der Thoraxchirurgie freut sich über die 200. erfolgreiche roboter-assistierte Thoraxoperation an der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Magdeburg.
Fotografin: Sarah Kossmann/ UMMD

