Das Thema lautet: Lehre für die Studierenden, Forschung am Darmimmunsystem und Medizinischer Sonntag – Innenansichten eines Anatomen
Magdeburg. Die Universitätsmedizin Magdeburg, die Urania Magdeburg und die Volksstimme laden herzlich zur nächsten Ausgabe des Medizinischen Sonntags ein. Dieses Mal steht das Thema „Lehre für die Studierenden, Forschung am Darmimmunsystem und Medizinischer Sonntag – Innenansichten eines Anatomen“ im Fokus. Prof. Dr. med. Hermann-Josef Rothkötter, Direktor des Instituts für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, lässt in seinem Vortrag fast 40 Jahre ärztlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit Revue passieren und nimmt die Besucherinnen und Besucher dabei mit auf eine eindrucksvolle Reise.
Datum: 12. Oktober von 10:30 bis 12:00 Uhr
Ort: Hörsaal 1 des Hauptcampus, Gebäude 26 (nahe der Universitätsbibliothek), Pfälzer Straße, 39104 Magdeburg
Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten, Angehörigen sowie Patientinnen und Patienten sind herzlich eingeladen.
Herr Prof. Rothkötter stammt aus Salzbergen in Niedersachsen, studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und begann dort 1986 seine Tätigkeit in der Topographischen und Angewandten Anatomie. Die Anatomie vermittelt den Studierenden früh im Studium den Aufbau des gesunden Körpers – von Knochen und Organen bis hin zu Geweben und Zellen – und bildet so die Grundlage für alle weiteren Fächer. Neben der Lehre ist die Forschung ein zentraler Bestandteil. Prof. Rothkötter widmete sich hier insbesondere der Abwehrfunktion des Immunsystems im Darm. Seit dem 15. Mai 2002 leitet er das Institut für Anatomie in Magdeburg. Ende September 2025 wird er mit Erreichen des 66. Lebensjahres altersbedingt ausscheiden.
Prof. Rothkötters Herzensthemen:
Lehre für die Studierenden
Spätestens seit der Pandemie ist deutlich geworden, dass moderne Lehre in der Medizin weit mehr erfordert als Bücher, Vorlesungen und Seminare. Prof. Rothkötter berichtet, wie von einem Tag auf den anderen keine Präsenzveranstaltungen mehr möglich waren und die Lehre zunächst ausschließlich per Videokonferenz stattfand. Ab 2021 wurde das Hybrid-Format eingeführt: Vorlesungen im Hörsaal mit gleichzeitiger Online-Teilnahme. Die Pandemie hat die Digitalisierung spürbar beschleunigt. Immer mehr Studierende greifen heute auf Tablets und digitale Fachliteratur zurück. Damit stellt sich verstärkt die Frage, welche Inhalte künftig in praktischer und welche in theoretischer Form vermittelt werden sollen.
Forschung am Darmimmunsystem
Prof. Rothkötter begann seine Forschung in der Arbeitsgruppe von Prof. Reinhard Pabst in Hannover. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Lymphozyten über Blut- und Lymphgefäße die Organe verbinden, wie sie Bakterien und Antigene erkennen und welche Abwehrreaktionen dadurch ausgelöst werden. Dabei zeigte sich auch die besondere Rolle der Lymphozyten in der Darmwand: Sie müssen zwischen gefährlichen und nützlichen Bakterien unterscheiden und gegenüber harmlosen Antigenen aus der Nahrung Toleranz entwickeln. Wichtige Aspekte dieser Arbeit hat Prof. Rothkötter in die internationale Forschung eingebracht und wird sie vorstellen.
Erfahren Sie, wie der Medizinische Sonntag entstand
Der Medizinische Sonntag wurde 1959 in Magdeburg eingeführt. Prof. Elfriede Paul, die in den 1950er Jahren öffentliche medizinische Vorträge in Dresden erlebt hatte, wollte ein ähnliches Format auch in Magdeburg etablieren. Da dies an der Medizinischen Akademie zunächst umstritten war, ging sie Kooperationen mit der Volksstimme und der Urania ein. Der erste Medizinische Sonntag fand im Festsaal der Ingenieurschule am Domplatz statt, die Veranstaltung wurde erst nach und nach in der Medizinischen Akademie akzeptiert.
Mehr über Prof. Pauls Engagement in der Widerstandsbewegung „Rote Kapelle“ sowie über Prof. Rothkötters Kindheitserinnerungen an diese Widerstandsgruppe erfahren Sie beim Medizinischen Sonntag am 12. Oktober 2025.
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Quelle: Universitätsklinikum Magdeburg
Foto: Prof. Dr. med. Hermann-Josef Rothkötter. (c) Foto: privat
