- DAK-Gesundheit untersucht Arbeitswelt der Gen Z: Job-PrÀferenzen, Umgang mit Gesundheit und Fehlzeiten
- Unter 30-JĂ€hrige hĂ€ufiger, aber kĂŒrzer krankgeschrieben
Rund ein Drittel der BeschĂ€ftigten in Sachsen-Anhalt erleben im Arbeitsalltag Generationenkonflikte. Insbesondere jĂŒngere BeschĂ€ftigte in ĂŒberwiegend Ă€lteren Teams sind betroffen. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport âGen Z in der Arbeitsweltâ. Rund 156.000 ErwerbstĂ€tige in Sachsen-Anhalt gehören zu dieser jungen BeschĂ€ftigtengruppe unter 30 Jahren. Der Report beleuchtet Aspekte im Berufsleben, die fĂŒr die Gen Z wichtig sind und zeigt auf, wie die junge Generation mit ihrer Gesundheit umgeht. Die Pandemie hat sie geprĂ€gt und sie geben an, deutlich vorsichtiger im Umgang mit Infekten zu sein als vor Corona. Der Krankenstand der Gen Z liegt in Sachsen-Anhalt mit 5,6 Prozent insgesamt niedriger als im Landesdurchschnitt (6,5 Prozent).
âAlt und Jung arbeiten in den Unternehmen nicht immer reibungslos zusammen. Generationenkonflikte im Job sind fĂŒr rund ein Drittel der BeschĂ€ftigten in Sachsen-Anhalt ein Themaâ, sagt Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit. âEs ist wichtig fĂŒr Arbeitgeber, VerstĂ€ndnis fĂŒr die verschiedenen Generationen zu entwickeln und ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams. Wir mĂŒssen in den Unternehmen an einer GenerationenbrĂŒcke arbeiten.â
Teamzusammensetzung ist entscheidend
FĂŒr den Gesundheitsreport 2025 wurden anonymisierte Daten von rund 49.000 DAK-versicherten BeschĂ€ftigten in Sachsen-Anhalt durch das IGES Institut ausgewertet und mehr als 7.000 BeschĂ€ftigte durch Forsa befragt, davon rund 200 in Sachsen-Anhalt. Die BeschĂ€ftigten der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen etwa ein Sechstel der 993.000 ErwerbstĂ€tigen in Sachsen-Anhalt aus. Unternehmen, Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Gleichzeitig erleben 32 Prozent aller BeschĂ€ftigten in Sachsen-Anhalt zumindest hin und wieder Spannungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Generationskonflikte treten am hĂ€ufigsten in eher Ă€lteren Teams auf. Bundesweit sind 18 Prozent der Betroffenen dadurch stark oder sehr stark belastet, bei den unter 30-JĂ€hrigen sind es 25 Prozent.
WĂŒnsche der Gen Z an die Arbeitswelt
FĂŒr 65 Prozent der Gen Z ist ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig. Auf Platz zwei rangiert eine attraktive Bezahlung, gefolgt von einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben auf Platz drei. Wie bundesweite Befragungsergebnisse zeigen, haben diese Aspekte auch fĂŒr BeschĂ€ftigte insgesamt eine hohe PrioritĂ€t. Lediglich die Gewichtung variiert: WĂ€hrend eine gute Bezahlung 62 Prozent der jĂŒngeren Befragten sehr wichtig ist, geben dies nur 52 Prozent der BeschĂ€ftigten insgesamt an. Auch eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben priorisieren insgesamt 55 Prozent, jĂŒngere BeschĂ€ftigte dagegen zu 61 Prozent.
Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Zeit hat alle Altersgruppen beim Umgang mit ihrer Gesundheit geprĂ€gt. Viele berichten, seit Corona generell vorsichtiger mit Infekten zu sein â die Gen Z mit 54 Prozent etwas stĂ€rker als die Gesamtheit der befragten BeschĂ€ftigten mit 49 Prozent. Daneben geben 25 Prozent der JĂŒngeren an, sich bei ErkĂ€ltungssymptomen eher krankschreiben zu lassen als vor der Pandemie. Bei den BeschĂ€ftigten ab 50 sind es mit 14 Prozent deutlich weniger. Ăber alle Altersgruppen hinweg geben dies 18 Prozent an.
Krankenstand der Gen Z in Sachsen-Anhalt
Laut DAK-Gesundheitsreport liegt der Krankenstand der unter 30-JĂ€hrigen in Sachsen-Anhalt bei 5,6 Prozent und damit unter dem der DAK-versicherten BeschĂ€ftigten insgesamt (6,5 Prozent). JĂŒngere BeschĂ€ftigte sind zwar hĂ€ufiger Ă€rztlich krankgeschrieben, dies jedoch im Durchschnitt kĂŒrzer: Die Zahl der FĂ€lle ist bei ihnen um 40 Prozent höher (315 FĂ€lle je 100 Versicherte versus 225 FĂ€lle), die Falldauer mit 6,6 Tagen aber deutlich geringer. Fehltage ohne Ă€rztliche Krankschreibung sind im Report nicht erfasst.
JĂŒngere haben mehr Atemwegsfehltage (plus 110 Tage je 100 BeschĂ€ftigte) und weniger Muskel-Skelett-Probleme (minus 243 Tage je 100 BeschĂ€ftigte). Bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall kommen die BeschĂ€ftigten unter 30 ebenfalls auf weniger Fehltage. Trotzdem ist die Bedeutung von psychischen Erkrankungen fĂŒr das Krankschreibungsgeschehen bereits bei ihnen hoch.
âWir mĂŒssen junge Menschen beim Eintritt in die Arbeitswelt gut unterstĂŒtzenâ, sagt Steffen Meyrich. âBetriebliches Gesundheitsmanagement kann hier ein SchlĂŒssel zum Erfolg sein. Es gilt, Vorurteile abzubauen, in einen wertschĂ€tzenden Austausch zu kommen und ein gesundes und produktives Miteinander der BeschĂ€ftigten aller Altersgruppen zu schaffen.â
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Symbolfoto (c) Getty Images