Buhrufe, Sprechchöre und laute Sirenen: Das Streitgespräch zwischen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) und AfD-Landeschef Markus Frohnmaier ist zu Beginn von längeren Störungen überschattet worden.
Die Polizei führte nach eigenen Angaben 30 Störer aus der Halle – und sprach Platzverweise aus, wie sie am späten Abend mitteilte. Oberbürgermeister Palmer begründete den Ausschluss der Störer mit dem Hausrecht, das er als Oberbürgermeister habe. «Ich habe die Polizei gebeten, diejenigen, die nicht zulassen wollen, dass ein Meinungsaustausch stattfindet, friedlich zu bitten, den Saal zu verlassen», sagte Palmer auf der Bühne.
Immer wieder Sprechchöre in der Halle
Schon zuvor war es in der Halle immer wieder zu Unterbrechungen gekommen, weil die Zuhörerinnen und Zuhörer Sprechchöre anstimmten. Die eine Seite rief «Nazis raus» oder «Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda», die andere beklatsche AfD-Landeschef Frohnmaier beim Einzug in die Halle mit «Markus, Markus»-Rufen.
Erst nachdem viele Störer die Halle verlassen haben – von der Polizei begleitet oder freiwillig – konnte die Debatte auf dem Podium beginnen. Dort stritten Palmer und Frohnmaier über sechs verschiedene Themenblöcke – je drei von Frohnmaier und je drei von Palmer vorgeschlagen: Meinungsfreiheit, Klimaschutz, Innere Sicherheit und Migration, Wohnungsbau und Soziales, Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg sowie Demokratie und Rechtsstaat. Moderiert wurde das Streitgespräch von Joachim Knape, der an der Universität Tübingen als Professor für Rhetorik lehrt.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 06. September 2025
