Ein mutmaĂlich antisemitisch motivierter Anschlag erschĂŒttert die US-Hauptstadt: Vor dem JĂŒdischen Museum in Washington sind am Mittwochabend (Ortszeit) zwei Menschen erschossen worden. Die Tat ereignete sich nach einer Veranstaltung mit hoher diplomatischer Beteiligung, bei der auch Vertreter der israelischen Botschaft anwesend waren.
Der mutmaĂliche TĂ€ter, der 30-jĂ€hrige Elias Rodriguez aus Chicago, wurde noch am Tatort festgenommen. Augenzeugen berichten, er habe wĂ€hrend des Angriffs mehrfach âFree Palestineâ gerufen und gezielt das GesprĂ€ch mit Kameras gesucht. Nach Polizeiangaben befand sich Rodriguez nicht unter den Teilnehmern der Veranstaltung, war jedoch zuvor mehrfach auffĂ€llig in der Umgebung des Museums gesehen worden.
Journalist Eric Kirschbaum Ă€uĂerte im GesprĂ€ch mit WELT Besorgnis ĂŒber die Sicherheitslage jĂŒdischer Einrichtungen in den USA: âEs ist ein schrecklicher Anschlag, der zeigt, wie verwundbar jĂŒdische Gemeinden in einem Land mit ĂŒber 400 Millionen Waffen sind.â Besonders tragisch: Das Museum hatte bereits im Vorfeld der Veranstaltung um verstĂ€rkte SicherheitsmaĂnahmen gebeten â eine Reaktion auf die steigende Bedrohungslage gegenĂŒber LGBTQ- und jĂŒdischen Einrichtungen.
Die Behörden bestĂ€tigten, dass zwei Opfer â ein Mann und eine Frau â beim Verlassen der Veranstaltung tödlich getroffen wurden. Zwei weitere Personen konnten sich in Sicherheit bringen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, unter anderem mit Auswertung von Ăberwachungsvideos.
In der jĂŒdischen Gemeinde der Vereinigten Staaten â mit etwa sechs Millionen Menschen eine der gröĂten der Welt â sorgt die Tat fĂŒr Entsetzen. Die amerikanische Regierung verurteilte die Tat scharf. Auch in Deutschland wĂ€chst die Sorge ĂŒber die zunehmende Radikalisierung propalĂ€stinensischer Strömungen, die nicht selten in antisemitische Gewalt umschlĂ€gt.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 22. Mai 2025
