Industrie verlagert Investitionen ins Ausland

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DIHK-Sonderauswertung zeigt: Standort Deutschland verliert an Strahlkraft

Die Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn macht klar: Hohe Energie- und Arbeitskosten sowie unvorteilhafte wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen schmälern die Attraktivität des Standorts Deutschland. Geopolitische Spannungen und eine schwache Konjunktur setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. 

Im Ergebnis planen 40 Prozent der befragten Betriebe Investitionen im Ausland – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (42 Prozent). Dabei geht es nicht mehr vorrangig um die Erschließung neuer Märkte, sondern vor allem um Kostensenkungen. 

„Deutschland droht den Anschluss zu verlieren!“, warnt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „Wenn Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern, weil hohe Energiekosten, lähmende Bürokratie und eine steigende Steuerlast ihnen hierzulande die Luft abschnüren, ist das ein gefährliches Signal.“

Tatsächlich erreicht das Motiv Kostensenkung für die Investitionen im Ausland mit 35 Prozent den höchsten Wert seit der Finanzkrise 2008. „Wir stehen an einem Wendepunkt: Deutschland verliert als Investitionsstandort rapide an Boden“, so Treier. „Immer mehr Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern – das muss ein Warnschuss für unsere Wirtschaftspolitik sein!“

Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer am 17. März 2025

Foto: Dr. Volker Treier (c) © DIHK