37,6 Millionen Euro für Naturschutz an Seen und Flüssen / Willingmann: „Klimawandel ist auch für Gewässer ein enormer Stresstest“

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Magdeburg. Das Umweltministerium will Investitionen in den Naturschutz an Seen und Flüssen 2022 deutlich verstärken. Die entsprechende Förderung von Land, Bund und EU soll in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden: von 15,5 auf 37,6 Millionen Euro. Ebenfalls steigen sollen die Investitionen in den Hochwasserschutz: von 73,6 Millionen Euro in 2021 auf 95,3 Millionen Euro im laufenden Jahr – das ist ein Plus von 29,5 Prozent.

„Der Klimawandel ist auch für unsere Gewässer ein enormer Stresstest. Einerseits werden Starkregen und Hochwasser zunehmen, andererseits sorgen extrem trockene und warme Sommer dafür, dass Wassertemperaturen steigen, kleinere Gewässer austrocknen und Lebensräume schwinden. Die Dürrejahre 2018 bis 2020 haben aber auch gezeigt, dass natürliche und naturnahe Gewässerabschnitte deutlich widerstandsfähiger gegenüber Klimaeinflüssen sind. Deshalb setzen wir verstärkt auf Renaturierung, um unsere Gewässer dauerhaft als intakten Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erhalten“, betonte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto).

Im Jahr 2022 werden knapp 30 Projekte zum Naturschutz an Seen und Flüssen vom Ministerium gefördert, viele davon zur Renaturierung. Zu den wichtigsten Vorhaben zählt u.a. die naturnahe Gestaltung des Lüderitzer Tanger. Der Fluss  im Landkreis Stendal wird für 1,1 Millionen Euro auf mehr als acht Kilometern ökologisch aufgewertet, u.a. durch den Einbau von Strömungslenkern sowie die Errichtung von Kiesbänken und gewässerbegleitender Bepflanzung. Zu den Projekten im Landessüden gehört beispielsweise der Rückbau der Verdolung (Rohrleitung, in der ein Fließgewässer unter Hindernissen durchgeleitet wird) am Saubach in Bad Bibra (Burgenlandkreis). Hier werden rund 460.000 Euro in die Renaturierung investiert, um die ökologische Durchgängigkeit von der Unstrut bis weit hinein in den Saubach wieder herzustellen.

Foto (c) BD-LPSA

Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 10. März 2022