17,2 % weniger Auto-Exporte im 3. Quartal 2021 als im Vorjahresquartal

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  • Chipmangel und LieferengpĂ€sse dĂ€mpfen deutsche Pkw-Importe und -Exporte
  • Außenhandel mit Elektroautos weiterhin stark, RĂŒckgang vor allem bei Verbrennern

Die deutschen Exporte und Importe von Personenkraftwagen (Pkw) sind im 3. Quartal 2021 stark zurĂŒckgegangen. GrĂŒnde fĂŒr diese Entwicklung dĂŒrften der Chipmangel in der Automobilindustrie und weitere LieferengpĂ€sse sein. Aus Deutschland exportiert wurden nach vorlĂ€ufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von Juli bis September 2021 Pkw im Wert von 23,1 Milliarden Euro. Das waren 17,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Pkw-Importe gingen mit -29,8 % gegenĂŒber dem Vorjahresquartal noch stĂ€rker zurĂŒck – auf 11,2 Milliarden Euro.

Die deutschen Auto-Exporte und -Importe lagen damit im 3. Quartal 2021 auf dem niedrigsten Wert seit dem besonders stark von coronabedingten EinschrÀnkungen geprÀgten 2. Quartal 2020. Damals wurden Pkw im Wert von 15,5 Milliarden Euro exportiert und Pkw im Wert von 9,4 Milliarden Euro importiert. Zuvor hatten die Auto-Exporte im 1. Quartal 2010 (22,7 Milliarden Euro) niedriger gelegen, die Importe hatten zuvor im 3. Quartal 2016 (11,1 Milliarden Euro) das Niveau des 3. Quartals 2021 unterschritten.

ZuwĂ€chse bei Elektrofahrzeugen, deutliche RĂŒckgĂ€nge bei Pkw mit Verbrennungsmotoren

Der RĂŒckgang ist sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten auf Autos mit Verbrennungsmotoren zurĂŒckzufĂŒhren. Bei den reinen Elektrofahrzeugen und den sogenannten Mild-Hybridfahrzeugen, die nicht durch externe Stromquellen aufgeladen werden, waren dagegen auch im 3. Quartal 2021 starke ZuwĂ€chse zu verzeichnen: Von Juli bis September 2021 wurden 69 800 reine Elektrofahrzeuge im Wert von 2,9 Milliarden Euro exportiert, das war ein wertmĂ€ĂŸiger Anstieg um mehr als ein Viertel (+26,9 %) gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum. Bei den Importen war der Anstieg noch deutlicher: Mit 59 700 importierten Elektrofahrzeugen fĂŒr 1,7 Milliarden Euro stieg der Wert im Vorjahresvergleich um mehr als die HĂ€lfte (+58,4 %). Im gleichen Zeitraum wurden 71 200 sogenannte Mild-Hybride mit Otto- und Elektromotor fĂŒr 3,3 Milliarden Euro exportiert. Dieser Wert hat sich damit gegenĂŒber dem 3. Quartal 2020 mehr als verdoppelt (+126,8 %). Importiert wurden 29 500 Mild-Hybride fĂŒr 0,7 Milliarden Euro (+22,4 %).

Autos mit Verbrennungsmotor machten auch im Jahr 2021 noch den Großteil der deutschen Pkw-Exporte und -Importe aus, die Tendenz war jedoch stark rĂŒcklĂ€ufig. In den drei wichtigsten Hubraumklassen fĂŒr Pkw mit Verbrennungsmotoren wurden im 3. Quartal 2021 zusammen 254 000 Autos im Wert von 8,5 Milliarden Euro exportiert. Damit sanken die Exporte gegenĂŒber dem 3. Quartal 2020 um 44,8 %. Importiert wurden in den drei Segmenten 213 900 Pkw im Wert von 4,3 Milliarden Euro (-49,8 %).

Die Vereinigten Staaten sind Deutschlands wichtigster Handelspartner in der Autobranche

Die meisten Autos wurden im 3. Quartal 2021 in die Vereinigten Staaten exportiert. Dorthin gingen Pkw im Wert von 3,2 Milliarden Euro (-12,9 % gegenĂŒber dem 3. Quartal 2020). Weitere wichtige EmpfĂ€ngerstaaten waren die Volksrepublik China mit Exporten in Höhe von 2,9 Milliarden Euro (-27,2 %) und das Vereinigte Königreich mit 2,0 Milliarden Euro (-33,7 %).

Auch importseitig waren die Vereinigten Staaten auf dem Automobilmarkt der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Von dort wurden Pkw im Wert von 1,6 Milliarden Euro importiert (-12,6 %). In dieser Rangfolge der wichtigsten Importstaaten folgten Spanien mit Pkw-Importen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro (-45,8 %) und Tschechien mit Pkw-Importen fĂŒr 0,9 Milliarden Euro (-34,9 %).

Deutsche Elektrofahrzeuge im Vereinigten Königreich besonders gefragt

Im 3. Quartal 2021 gingen die meisten aus Deutschland exportierten reinen Elektroautos in das Vereinigte Königreich (520 Millionen Euro; +68,9 % gegenĂŒber dem 3. Quartal 2020). Zweitwichtigster Abnehmer fĂŒr Elektroautos war Norwegen (383 Millionen Euro; -4,0 %), gefolgt von den Vereinigten Staaten (381 Millionen Euro; -0,1 %).

Nach Deutschland importiert wurden Elektrofahrzeuge hauptsĂ€chlich aus den Vereinigten Staaten. Von dort kamen Elektrofahrzeuge im Wert von 366 Millionen Euro (+60,0 %). Aus der Republik Korea kamen Elektrofahrzeuge im Wert von 206 Millionen Euro (+99,9 %) und aus Tschechien fĂŒr 203 Millionen Euro (+36,8 %).

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