Magdeburg. Durch den Einsatz zusätzlicher Prüfer kann die Fahrschulausbildung in Sachsen-Anhalt ohne lange Wartezeiten abgeschlossen werden. Nachdem vor zwei Monaten eine ehemalige Fahrlehrerin und sechs ihrer früheren Kollegen die viermonatige Ausbildung zum Fahrerlaubnisprüfer erfolgreich absolviert haben, zog Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens (Foto), gestern eine erste Bilanz.
„Bereits nach so kurzer Zeit können wir sagen, dass keine Fahrschülerin und kein Fahrschüler in Sachsen-Anhalt unnötig lange darauf warten muss, nach absolvierter Ausbildung die Prüfung abzulegen“, sagte die Ministerin in Magdeburg bei einem Besuch der DEKRA-Niederlassung. „Mit der Ausnahmegenehmigung nach dem Kraftfahrsachverständigengesetz haben wir bei uns im Land eine Lösung gefunden, die schnell Wirkung zeigt“, hob sie hervor.
„Durch die personelle Verstärkung waren wir bereits kurzfristig in der Lage, den Stau bei den Fahrprüfungen schrittweise abzubauen“, ergänzte der Leiter der auch für Fahrerlaubnisprüfungen zuständigen Technischen Prüfstelle in Sachsen-Anhalt und DEKRA-Gebietsleiter für Ostdeutschland, Mario Schwarz. Dank gebühre aber auch den Fahrschulen, die sehr flexibel auf die neue Lage reagiert hätten, fügte er hinzu.
„Den Mehraufwand bei der Vorbereitung der Fahrschüler durch die kurzfristige Kapazitätsvergrößerung auf Prüferseite konnten wir gemeinsam mit der DEKRA sehr gut bewerkstelligen“, ergänzte Reiner Nuthmann, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Sachsen-Anhalt.
Zwar lägen die Kosten für den Führerscheinerwerb in Sachsen-Anhalt leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt, erklärte Lydia Hüskens. „Der Führerschein muss dennoch insgesamt kostengünstiger werden“, betonte die Ministerin. Das setze unter anderem auch entsprechende Prüfkapazitäten voraus, um lange Wartezeiten und womöglich zusätzliche, teure Fahrstunden zu vermeiden. „Darum ermöglichen wir auch erfahrenen Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern, sich zum Prüfer zu qualifizieren“, fügte sie abschließend hinzu.
Zu Ihrer Information:
Grund für den Erlass der Ausnahmegenehmigung nach dem Kraftfahrsachverständigengesetz waren lange Wartezeiten auf einen Prüfungstermin bei einigen Fahrschulen im Land.
Bislang war Voraussetzung, dass Prüfer einen Abschluss als Ingenieur hatten. Seit Ende vorigen Jahres können auch erfahrene Fahrlehrer Fahrerlaubnisprüfungen abnehmen. DEKRA hatte dazu im September vorigen Jahres einen entsprechenden Antrag gestellt, den das Land aufgrund der Dringlichkeit eilig geprüft und positiv beschieden hat.
Text/Foto: Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt