ZDK zum Trilog-Ergebnis: Chance fĂŒr Klimaschutz vertan

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Das von vielen erhoffte rechtsverbindliche Signal pro E-Fuels zum klimaneutralen Betrieb von Kraftfahrzeugen auch ĂŒber das Jahr 2035 hinaus ist gestern aus BrĂŒssel leider nicht gekommen. Im Trilog von EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat wurde entschieden, dass synthetische Kraftstoffe nicht positiv auf die neuen CO2-Flottengrenzwerte angerechnet werden sollen. Derzeit und nach gestrigem Beschluss sind E-Fuels nur als ErwĂ€gungsgrund genannt. Darin wird die EU-Kommission rechtlich nicht bindend aufgefordert, einen Vorschlag fĂŒr E-Fuels in der Regulierung zu erarbeiten sowie im Jahr 2026 ein „Review“ und den Bedarf von E-Fuels fĂŒr Pkw durchzufĂŒhren.

„Damit hat BrĂŒssel eine große Chance vertan, die Zukunft der individuellen MobilitĂ€t technologieoffen zu gestalten“, kritisiert ZDK-PrĂ€sident JĂŒrgen Karpinski den Beschluss. „Wer schnelle Erfolge bei der CO2-Reduktion erzielen will, muss den aktuellen Fahrzeugbestand in den Blick nehmen. Das sind in Deutschland rund 46 Millionen Pkw und in Europa rund 274 Millionen Pkw. Mit klimaneutralen E-Fuels oder Biokraftstoffen könnten alle diese Fahrzeuge klimaneutral angetrieben werden, und die bestehende Tankstellen-Infrastruktur wĂ€re vorhanden.“

UnabhĂ€ngig vom Trilog-Ergebnis hĂ€lt der ZDK an seiner Strategie fest, fĂŒr den Aufbau einer europaweiten E-Fuel-Infrastruktur zu kĂ€mpfen. Das wĂŒrde zudem auch die AbhĂ€ngigkeit von Lieferungen fossiler Brennstoffe aus dem Ausland reduzieren helfen.

„Viele Millionen Menschen werden auch in Europa ihre Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ĂŒber das Jahr 2035 weiter betreiben, weil die E-MobilitĂ€t fĂŒr sie aus unterschiedlichen GrĂŒnden keine Alternative ist“, ergĂ€nzt ZDK-VizeprĂ€sident Detlef Peter GrĂŒn. „Sie mitzunehmen auf dem Weg, mit diesen Fahrzeugen klimaneutral zu fahren, muss Aufgabe der Politik bleiben, in Europa und insbesondere auch hier in Deutschland.“

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