Heute ist „Wissenschaft im Rathaus“ / Der Barleber See – vom klaren Badegewässer zum Algenmeer und zurück

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Magdeburg. Wie der beliebte Barleber See erfolgreich restauriert wurde und wie lange der Erfolg anhalten wird, darüber berichtet Dr. Martin Schultze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) heute am Montag bei einer neuen Folge von „Wissenschaft im Rathaus“. Der Vortrag beginnt um 19.00 Uhr im Alten Rathaus Um telefonische Voranmeldung unter der Rufnummer 03 91/ 535 47 70 wird gebeten. Eine Teilnahme ist nur unter der Einhaltung der 2G-Regel möglich.

In Badeseen treten immer wieder Blaualgen auf und trüben so die Wasserqualität. In Magdeburg war davon vor allem der Barleber See betroffen, der zwischenzeitlich sogar für die Nutzung gesperrt war. Der See hat in den vergangenen ca. 90 Jahren zweimal eine Entwicklung von einem attraktiven, klaren Badesee hin zu Massenentwicklungen von Cyanobakterien (auch bekannt als Blaualgen) und damit verbundenen Badeverboten erlebt. Beide Male wurde der See durch Restaurierungsmaßnahmen wieder in einen guten Zustand zurückversetzt.

Dr. Martin Schultze stellt im Rahmen seines Vortrages diese Entwicklungen vor. Dabei wird er insbesondere die beiden Restaurierungsmaßnahmen aus den Jahren 1986 und 2019/20 in den Blick nehmen. In beiden Fällen konnten nur mit einer Senkung der Phosphorkonzentration die Massenentwicklung der Blaualgen unterbunden und somit die Wasserqualität im See wieder verbessert werden.

So wurden bei der jüngsten Restaurierungsmaßnahme 2019 insgesamt 1.000 Tonnen Polyaluminiumchlorid in das Gewässer eingebracht. Sie sorgen seitdem für eine gute Wasserqualität. Der See ist ohne Blaualgen. Das Verfahren wurde in jüngster Vergangenheit an zahlreichen Seen in Norddeutschland erfolgreich angewendet.

Polyaluminiumchlorid ist ein Fällmittel, das auch in Trinkwassertalsperren und Kläranlagen eingesetzt wird und über eine Lebensmittelzulassung verfügt.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung unterstützte die Landeshauptstadt bei der Restaurierung des Barleber Sees. Die Nachhaltigkeit der Restaurierungs-maßnahmen und offene Fragen werden im Rahmen des Vortrages diskutiert.

Zur Teilnahme ist ein Nachweis über einen gültigen Impf- bzw. Genesenenstatus erforderlich. Ebenso ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Alten Rathaus notwendig.

Die Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Magdeburger Forschungseinrichtungen, der Städtischen Volkshochschule und der Stadtverwaltung. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.

Foto/Text (c) Landeshauptstadt Magdeburg