Willingmann: „Deichsanierung stärkt Hochwasserschutz im Jerichower Land“

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Das Land Sachsen-Anhalt investiert weiter in den Hochwasserschutz im Jerichower Land: 3,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus Bundes- und Landesmitteln fließen in die Sanierung des bestehenden rechten Elbdeichs nördlich von Hohenwarthe. Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) und die Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Martina Große-Sudhues, haben sich am heutigen Montag vor Ort ein Bild vom Baufortschritt gemacht.

„Das Leben an den Flüssen unseres Landes, allen voran entlang der Elbe, ist in den vergangenen Jahren deutlich sicherer geworden. Insbesondere das Winterhochwasser 2023/2024 war nach den Überflutungen der Jahre 2002 und 2013 für den Hochwasserschutz landesweit ein echter Härtetest, der bestanden wurde“, betonte Willingmann. „Der weit überwiegende Teil der Deiche entspricht heute den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Gerade in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels ist es aber wichtig, nicht nachzulassen und weiter konsequent in Hochwasserschutz zu investieren. Um bestmöglichen Schutz geht es deshalb auch hier bei der Deichsanierung nahe Hohenwarthe. Sie trägt dazu bei, dass wir für das nächste Hochwasser, das sicher kommen wird, gut gewappnet sind.“

Auf einer Länge von 1,2 Kilometern wird der Deich bei Hohenwarthe erhöht und DIN-gerecht saniert. Nach seiner Fertigstellung entspricht er den anerkannten Regeln der Technik. Er wird als Drei-Zonen-Deich ausgebaut – eine wasser- und landseitige Berme verbessern die Standfestigkeit, ein durchgängiger Deichverteidigungsweg hilft im Hochwasserfall. Daneben wird der Anschluss an den Niegripper Deich und damit ein durchgängiger und stabiler Schutz für die Region geschaffen. Die Maßnahme ist auch Teil der Landesstrategie „Stabil im Klimawandel“ für einen starken Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt.

Im Sinne der Nachhaltigkeit und um die Belastung durch Lieferverkehr geringer zu halten, werden rund 17.000 Kubikmeter Material aus dem Altdeich nach eingängiger Prüfung wiederverwendet. Knapp 50.000 Kubikmeter Material müssen zusätzlich antransportiert werden. Nach Abschluss der Erdarbeiten wird der Deich mit einer Rasensaat begrünt. Außerdem werden als Ausgleichsmaßnahmen Ersatzpflanzungen vorgenommen und eine Binnendüne bei Gommern reaktiviert: 260 Bäume und Büsche sollen der Natur auch künftig wieder einen Platz geben.

Martina Große-Sudhues als Direktorin des LHW erklärte, dass mit der Fertigstellung bis voraussichtlich Ende des nächsten Jahres eine weitere Lücke im bestehenden Deichsystem geschlossen wird und richtete ihren Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LHW sowie an die beteiligten Planungs- und Baufirmen: „Ihr Engagement und Ihre Fachkompetenz sind von großer Bedeutung, um dieses Projekt planmäßig und in hoher Qualität umzusetzen.“

Hintergrund für die Deichsanierung und -erhöhung bei Hohenwarthe sind die massiven Schäden nach den Hochwasser-Ereignissen 2002 und 2013. So brach im Juni 2013 zwischen den Deichkilometern 0,1 und 0,2 der rechte Elbdeich und musste provisorisch instandgesetzt werden. Bei Deichkilometer 0,5 kam es zu einer Böschungsrutschung. Darüber hinaus trat in mehreren Abschnitten großflächig Sickerwasser aus, teilweise mit Materialaustrag. Dies führte zu erheblichen Gefährdungen des Deiches und damit der rückwärtigen Gebiete im Bereich zwischen der Kanalsiedlung Hohenwarthe und der Niegripper Schleuse.

Der Hochwasserschutz im Jerichower Land wurde seither erheblich verbessert. Mehr als 137 Millionen Euro hat das Land Sachsen-Anhalt seit 2002 in den Hochwasserschutz im Jerichower Land investiert. Sachsen-Anhalt-weit waren es sogar rund 1,5 Milliarden Euro.

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Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 27. Oktober 2025