Magdeburg. Die Universitätsmedizin Magdeburg beteiligt sich am Welt-Frühgeborenen-Tag 2025 und setzt ein sichtbares Zeichen, indem die Frontseite der Universitätsfrauenklinik am 17. November ab 15:00 Uhr in purpurnem Licht erstrahlt. Die Farbe Purpur gilt weltweit als Symbol für Frühgeborene.
Der Welt-Frühgeborenen-Tag findet jährlich am 17. November statt und ist seit 13 Jahren fest etabliert. Er wurde ins Leben gerufen, um auf die besonderen Startbedingungen von Frühgeborenen aufmerksam zu machen. Weltweit werden an diesem Tag markante Gebäude wie Burgen, Schlösser, Türme oder Brücken in Purpur beleuchtet. Parallel dazu finden zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktionen statt, die den Fokus auf die Bedürfnisse frühgeborener Kinder lenken.
Das Perinatalzentrum der Universitätskinderklinik Magdeburg
Das Perinatalzentrum der Universitätskinderklinik Magdeburg ist mit drei neonatologischen Stationen in der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin untergebracht. Am 17. November beteiligt sich das Zentrum aktiv am Welt-Frühgeborenen-Tag und beleuchtet die gesamte Front der Klinik in Purpur.
Als Perinatalzentrum Level 1 versorgt das Team Frühgeborene ab einem Schwangerschaftsalter von 23+0 Wochen. Die Behandlung und Betreuung erfolgt in einem multiprofessionellen Team aus Ärztinnen, Ärzten Pflegefachpersonen, Stillberaterinnen, psychosozialer Elternberatung, Physio- und Ergotherapeutinnen und- Therapeuten sowie weiteren Fachdisziplinen wie Gynäkologie, Augenheilkunde, Kinderchirurgie, Neurochirurgie, HNO und Orthopädie.
Neonatologische Versorgung
· Früh- und Neugeborene werden auf einer der drei neonatologischen Stationen versorgt:
· Neonatologie 1 – Neonatologische Intensivstation
Leitung: Oberarzt Dr. Ralf Böttger
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· Neonatologie 2 – Nachsorgestation mit nichtinvasiver Atemtherapie
Leitung: Oberärztin Dr. Cassandra Kirst und Oberärztin Dr. Kristin Weinert
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· Neonatologie 3 / K5 – Nachsorge- und Säuglingsstation mit der Möglichkeit der Rooming-in-Unterbringung eines Elternteils
Leitung: Oberärztin Claudia Tüngler
Bei Bedarf wird im Anschluss an den stationären Aufenthalt eine qualifizierte Frühgeborenen-Nachsorge organisiert.
Interdisziplinäre Betreuung – von Beginn an
Das Team ist bestrebt, die Elternkompetenz zu stärken und die Bindung zwischen Eltern und Kind gezielt zu fördern. Mittels eines interdisziplinären Versorgungskonzepts werden Familien bereits vor der Geburt begleitet – etwa bei diagnostizierten Fehlbildungen oder Schwangerschaftskomplikationen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit chirurgischen Fachabteilungen können erforderliche Operationen jederzeit im Haus durchgeführt werden. Ein spezialisiertes Transportteam übernimmt sowohl Verlegungen aus anderen Kliniken als auch Begleitungen zu überregionalen Zentren, beispielsweise bei komplexen angeborenen Herzfehlern.
Zudem stellt das Zentrum durch die Teilnahme an eigenen und multizentrischen Studien sicher, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar in der klinischen Versorgung umgesetzt werden – immer unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse jedes Kindes.
Frühgeburt als globale Herausforderung
Der Welt-Frühgeborenen-Tag macht grenzübergreifend auf die Folgen von Frühgeburt aufmerksam. In Deutschland werden jährlich rund 60.000 Kinder zu früh geboren – etwa jedes zehnte Neugeborene ist ein Frühchen. Damit stellen Frühgeborene die größte Gruppe pädiatrischer Patient*innen in Deutschland dar. Trotz dieser Häufigkeit finden die Risiken und langfristigen Herausforderungen einer Frühgeburt in der öffentlichen Wahrnehmung oft zu wenig Beachtung.
Am 17. November setzen daher europaweit, aber auch in Afrika, Amerika und Australien Elterninitiativen ein Zeichen für die Anliegen von Frühgeborenen und ihren Familien.
Entstehung des Welt-Frühgeborenen-Tags
Die Idee zum Welt-Frühgeborenen-Tag entstand am 18. November 2008 in Rom während des ersten Europäischen Elterngruppentreffens der European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI). Ein Mitgründer der Stiftung, der im Dezember 2006 Drillinge verlor, wurde am 17. November 2008 erneut Vater einer gesunden Tochter. Dieser Tag wurde daraufhin als bedeutungsvolles Datum ausgewählt – ein Tag, der Hoffnung und Freude nach schwerer Zeit symbolisiert.
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Foto: Die Frontseite der Universitätsfrauenklinik Magdeburg erstrahlt am 17. November zum Welt-Frühgeborenen-Tag in Purpur und setzt ein sichtbares Zeichen für Frühgeborene.
Foto (Archiv): Sarah Kossmann / Universitätsmedizin Magdeburg
