TAG Heuer Porsche Formel-E-Team fÀhrt mit guten Erinnerungen nach Mexiko

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Vorschau: Mexico City E-Prix, 3. Lauf zur ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft

Stuttgart. Beim Mexico City E-Prix holte Porsche in seiner Premierensaison 2020 die erste Pole-Position in der Formel E. Am 12. Februar ist das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team erneut im Autodromo Hermanos Rodrigues am Start – auf einer einzigartigen Rennstrecke: Der 2,606 Kilometer lange Kurs, auf der das dritte Saisonrennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, fĂŒhrt durch das bekannte Baseball-Stadion Foro Sol. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team setzt in Mexiko-Stadt zwei Porsche 99X Electric ein. Die vollelektrischen Rennwagen mit dem in Weissach entwickelten Antriebstrang werden auf dem verkĂŒrzten Formel-1-Kurs von AndrĂ© Lotterer (GER/Startnummer 36) und Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94) gefahren.

FĂŒr Fahrer und Teams ist dieses klassische Rennwochenende mit nur einem Lauf eine nicht weniger große Herausforderung als die Doppelveranstaltung zum Saisonstart. „Wir haben sehr viel weniger Zeit, um bestimmte Dinge auszusortieren. Und es gibt keine zweite Chance“, sagt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E. „Wir wissen, dass wir sehr starke Konkurrenten haben, die wir auf keinen Fall unterschĂ€tzen. Trotzdem ist es unser klares Ziel, in Mexiko um den Sieg zu kĂ€mpfen.“

Fragen und Antworten zum Mexico City E-Prix

Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E
Die Auftaktrennen in Diriyah waren Deine ersten an der Spitze des TAG Heuer Porsche Formel-E-Teams. Wie war’s?

„Es war großartig zu sehen, wie hart das Team ĂŒber Nacht gearbeitet hat, um nach Rennen 1 am nĂ€chsten Tag stark zurĂŒckzukommen. Wir haben viele Dinge analysiert und daraus die richtigen SchlĂŒsse gezogen. Im Hinblick auf Mexiko und den Rest der Saison freue ich mich, mit einem so hochmotivierten Team arbeiten zu dĂŒrfen.“

Was hat in Diriyah gut funktioniert und was nicht? Auf was habt ihr euch vor Mexiko vor allem konzentriert?
„Generell haben technische und operative Dinge wie ZuverlĂ€ssigkeit, Vorbereitung der Autos und EventdurchfĂŒhrung gut funktioniert. Was wir noch verbessern mĂŒssen, ist der Speed im Qualifying, damit wir kĂŒnftig beide Fahrer in die Duelle bringen. Ein anderer wichtiger Punkt in Rennen 1 war das Energiemanagement. Das konnten wir fĂŒr Rennen 2 schon signifikant verbessern. Trotzdem mĂŒssen wir auch da hart daran arbeiten, noch weiteres Potenzial zu finden.“

Wie schÀtzt Du die neuen Regeln ein, vor allem beim Qualifying und der zusÀtzliche Rennzeit nach einem Safety-Car-Einsatz?
„Im Rennen 1 hat die zusĂ€tzliche Rennzeit sehr gut funktioniert. Im Rennen 2 kam es nicht dazu, weil es mit einer spĂ€ten Safety-Car-Phase zu Ende ging. Das war schade fĂŒr AndrĂ© und Pascal und hat ihnen die Chance auf ein mögliches besseres Resultat genommen. Den neuen Qualifying-Modus finde ich hervorragend. Der ist nicht nur fairer fĂŒr die Fahrer, sondern mit den Duellen vor allem auch spektakulĂ€rer fĂŒr die Zuschauer an der Strecke und vor den Fernsehern. Alles in allem ist das ein großer Schritt nach vorne.“

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)
Du bist viel besser in die neue Saison gestartet als im Vorjahr. Zufrieden mit den Auftaktrennen?

„Das Qualifying in Diriyah lief gut und wir hatten in beiden Rennen eine Chance auf ein Podium. Das war schon mal positiv. Doch im ersten Rennen fiel ich wegen Schwierigkeiten mit dem Energiemanagement zurĂŒck, im zweiten verhinderte das Safety Car eine Schlussattacke. Ohne das Safety Car wĂ€re es sicherlich noch einmal spannend geworden. So gesehen bin ich mit etwas gemischten GefĂŒhlen aus Diriyah abgereist, aber immerhin mit einigen Punkten im GepĂ€ck.“

Wie gefallen Dir die RegelÀnderungen, vor allem der neue Qualifying-Modus?
„Der neue Modus ist auf jeden Fall ein großer Schritt zu mehr Chancengleichheit. Du kommst in einen besseren Flow, und die Head-to-Head-Duelle bis zum Finale um die Pole-Position sind spannend fĂŒr Teams und Fahrer – und natĂŒrlich auch fĂŒr die Fans.“

Was erwartest Du in Mexiko?
„In meiner ersten Formel-E-Saison fĂŒr Porsche holte ich in Mexiko die Pole-Position. Es wĂ€re großartig, wenn mir das wieder gelingen wĂŒrde. GrundsĂ€tzlich wollen wir natĂŒrlich jedes Rennen gewinnen, das ist unser Ziel. In dieser stark besetzten Weltmeisterschaft ist es aber auch wichtig, in jedem Rennen konstant zu punkten, um am Ende um den Titel kĂ€mpfen zu können.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)
Deine Punkteausbeute in Diriyah entsprach nicht Deinen Erwartungen. Gab’s trotzdem positive Erkenntnisse?

„Wir waren immer schnell. Nur in den Qualifyings hat es fĂŒr mich nicht hundertprozentig gepasst. Im ersten Rennen haben wir sehr viel ĂŒber das Energiemanagement gelernt und das im zweiten gut umgesetzt. Ohne das Safety Car kurz vor dem Ziel hĂ€tten wir sicherlich noch Positionen gutmachen können, weil wir mit der Energie sehr gut gehaushaltet haben. Diriyah ist zwar nicht unbedingt relevant fĂŒr die Strecken, auf denen wir in dieser Saison noch fahren. Trotzdem haben wir einige Erkenntnisse mitgenommen.“

In der Saison 7 fand der Mexico E-Prix in Puebla statt. WĂŒrdest Du auch diesmal lieber in Puebla fahren?
„In erster Linie freue ich mich auf die RĂŒckkehr nach Mexiko. Ich habe gute Erinnerungen an dieses Land, war immer schnell unterwegs. NatĂŒrlich hĂ€tte es mir nichts ausgemacht, auch diesmal wieder in Puebla zu fahren, nachdem wir dort im vergangenen Jahr so stark waren. Ich bin aber sicher, dass wir auch fĂŒr Mexiko-Stadt ein gutes Paket haben und auch dort um den Sieg mitreden können.“

Was sagst Du zu der sehr speziellen Strecke und zu den Fans? Macht euch die dĂŒnne Höhenluft zu schaffen?
„Die Strecke ist fantastisch. Auf die freue ich mich riesig. Besonders wichtig sind die Kurven fĂŒnf und sechs vor der lĂ€ngsten Geraden, an deren Ende man gut ĂŒberholen kann. Auch die Kurve 16 ist speziell. Das ist eine sehr langgezogene Rechtskurve, die man nicht voll fahren kann und die sehr auf die Reifen geht. Die Mexikaner sind begeisterte Motorsportfans. Vor allem im Infield des Stadions kommt ein richtiges Arena-Feeling auf. Und was die Höhe angeht: Man kommt etwas schneller aus der Puste, auch auf das Set-up des Autos wirkt sie sich Höhe aus. Aber das kennen wir ja schon aus Puebla.“

Die Strecke
Die Formel E fĂ€hrt auf einer auf 2,606 Kilometer verkĂŒrzten Variante der Formel-1-Strecke im Autodromo Hermanos Rodriguez, mit dem Mexiko seinen Rennlegenden Pedro und Ricardo Rodriguez ein Denkmal setzte. Der Kurs mit seinen 16 Kurven liegt auf 2.285 Metern Höhe und ist die einzige permanente Rennstrecke im aktuellen Formel-E-Kalender. GegenĂŒber der Saison 6, in der die Formel E zuletzt in Mexiko-Stadt gastierte, ist sie nahezu unverĂ€ndert. Außergewöhnlich ist die Kurvenkombination am Ende der Gegengerade, die durch das Baselball-Stadion Foro Sol fĂŒhrt. „Die Rennen in Mexiko waren bisher immer eine großartige Erfahrung“, sagt AndrĂ© Lotterer. „Die Fans sorgen fĂŒr eine tolle Stimmung, und unserem Auto dĂŒrfte die Strecke gut liegen.“

Live im TV und Internet
Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet vom Formel-E-Rennen in Mexiko-Stadt:
Samstag, 12.2. – 18.30 Uhr, ran.de: Qualifying Rennen 3 live
Samstag, 12.2. – 22.40 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 3 live

Der Porsche 99X Electric
Nach mehr als 30 Jahren kehrte Porsche 2019 mit dem Porsche 99X Electric in den Formel-Sport zurĂŒck. Der Elektrorennwagen mit dem Porsche E-Performance Powertrain, dem in Weissach entwickelten Antriebsstrang, dient zugleich als EntwicklungstrĂ€ger fĂŒr Elektro-Serienfahrzeuge des Sportwagenherstellers. Energiemanagement und -effizienz sind sowohl in der Formel E als auch in der Serienentwicklung wichtige Erfolgsfaktoren. Die maximale Leistung des Porsche 99X Electric in der Saison 2021/2022 betrĂ€gt bis zu 250 kW im Qualimodus und 220 kW (Vorsaison: 200 kW) im normalen Rennmodus. Sie kann im Attack Mode auf 250 kW (Vorsaison 235 kW) gesteigert werden. Die maximale Rekuperation liegt bei 250 kW, die nutzbare BatteriekapazitĂ€t betrĂ€gt 52 Kilowattstunden.

Porsche Taycan Turbo S als Safety Car
Porsche engagiert sich fĂŒr die Sicherheit in der Formel E: Mit dem vollelektrischen Taycan Turbo S stellt der Sportwagenhersteller in dieser Saison das offizielle Safety Car und unterstreicht damit die Bedeutung der Formel E fĂŒr Porsche Motorsport. Mit seiner Fahrbarkeit und Sicherheit sowie seiner Leistung von bis zu 560 kW (761 PS) verfĂŒgt der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche ĂŒber beste Voraussetzungen fĂŒr den Einsatz als Safety Car in der ersten Elektrorennserie der Welt. Das Top-Modell der Taycan-Reihe beschleunigt mit Launch Control in 2,8 Sekunden von 0 – 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. Die Zahl 22, die auf dem Dach des Fahrzeugs zu sehen ist, steht fĂŒr die 22 Fahrer, die in der Saison 8 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft an den Start gehen. Das markante Design enthĂ€lt die Farben aller elf Teams sowie der FIA und der Formel E. Es symbolisiert damit das gemeinsame Engagement fĂŒr die vollelektrische Zukunft des Motorsports sowie gesellschaftliche Werte wie Vielfalt und Gemeinschaft. 

Die Formel E
Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserien der Welt und bringt seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. Als Beschleuniger fĂŒr innovative und nachhaltige MobilitĂ€tstechnologien fördert sie gleichzeitig die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das Format ist kompakt: Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag statt. Ein Rennen dauert im Normalfall 45 Minuten plus eine Runde. In der Formel E sind in der Saison 2021/2022 elf Teams mit 22 Fahrern am Start. Entsprechend interessant und hart umkĂ€mpft sind die Rennen. Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team seine dritte Saison.

Foto: Porsche 99X Electric (#36): André Lotterer (c) Porsche AG