Stiftung Denkmalschutz: Gemeinde in Osterwohle feiert

Veröffentlicht in: Sachsen-Anhalt | 0

Die DSD half hier ĂŒber Jahrzehnte

Salzwedel/Osterwohle. „Nur durch die großzĂŒgige Bereitstellung von Fördergeldern ĂŒber Ihre Institution ist es uns in den zurĂŒckliegenden Jahrzehnten möglich gewesen, die wertvolle und kunsthistorisch einmalige Innenausstattung der Kirche restaurieren zu lassen und den baulichen Zustand des KirchengebĂ€udes insgesamt zu erhalten und zu verbessern. DafĂŒr sind wir den Mitarbeitenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sehr verbunden und wollen uns mit der Einladung zum JubilĂ€um bedanken.”

Den Abschluss der umfangreichen Restaurierung feiert die Gemeinde mit einer Festwoche vom 12. Juni 2022 bis zum 19. Juni 2022. Den Ausklang der Feierlichkeiten markiert der Festgottesdienst am Sonntag, den 19. Juni 2022 um 14.00. Das JubilĂ€um zum 400-jĂ€hrigen JubilĂ€um der Kirche in Osterwohle musste im vergangenen Jahr aus Pandemie-GrĂŒnden abgesagt werden und wird nun dieses Jahr nachgeholt. Somit gedenkt die Kirchengemeinde auch der Bauherrin Oleke von Saldern, die nur ein Jahr nach der Fertigstellung des Gotteshauses gestorben ist. FĂŒr die DSD, die die Kirche seit 1999 bei ihren Maßnahmen unterstĂŒtzt, nimmt ihr Ortskurator Stendal, Dr. Volker Stephan, an den Feierlichkeiten teil.

Die Dorfkirche gehört zu den ĂŒber 620 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlĂŒcksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Zum Objekt

Die Feldsteinkirche in Osterwohle stammt ursprĂŒnglich aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahr 1621 wurde der langgestreckte Saalbau verputzt und im frĂŒhbarocken Stil umgestaltet. Dabei wurden die Fenster vergrĂ¶ĂŸert und die Giebel zu Schweifgiebeln umgestaltet. An der Westseite der Kirche wurde ein halbkreisförmiger Treppenturm angebaut, ĂŒber dem Westteil wurde ein achteckiger, verschieferter Dachturm mit Haube und Laterne errichtet. Fenster und Portale wurden mit neuen GewĂ€nden versehen und von Dreiecksgiebeln bekrönt. Gleichzeitig mit dem Umbau entstand 1607-21 im Auftrag von Oleke von der Schulenburg, geb. von Saldern, der Innenausbau in Holz und die Anfertigung der Kirchenausstattung, die zu den besten Beispielen norddeutscher manieristischer Kunst zĂ€hlt.

FĂŒr die Dorfkirche von Osterwohle wurde in der treuhĂ€nderischen Verwaltung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Ulrike und Oskar Klinge-Stiftung errichtet. Aus den ErtrĂ€gnissen dieser Stiftung können seit 1995 Instandsetzungs- und regelmĂ€ĂŸige Pflegearbeiten unterstĂŒtzt werden. Sie ist eine von ĂŒber 250 Stiftungen, die die DSD unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte UnterstĂŒtzung der Treuhandstiftungen in der DSD hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist.

Foto: Dorfkirche in Osterwohle (c) Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz