Nach dem Spiel am Samstag, 17.05.2025, im Brandenburger Marienbad gab es nur ein Team, das mit seinen mitgereisten Fans feierte – das der Wasserball Union Magdeburg (WUM)!
Die Mannschaft um Spielertrainer Tim Richter und KapitĂ€n Willhelm Block bot in der Havelstadt das beste Spiel der Saison und trotzte zudem allen widrigen UmstĂ€nden vor und wĂ€hrend des Spiels mit einer klasse Einstellung, viel Kampfgeist und auch endlich mit dem nötigen GlĂŒck. WĂ€hrend die Brandenburger eine Vorentscheidung um die oberen TabellenplĂ€tze vollenden wollten, setzten die Magdeburger Wasserballer mit nur 12 Spielern auf eine Revanche fĂŒr die Ă€uĂerst unglĂŒckliche 11:12 Heimniederlage vor einigen Wochen. Bereits beim Heimspiel haderte die WUM nicht nur mit ihrer Leistung, auch die Schiedsrichter standen da immer wieder im Mittelpunkt. Leider wiederholten sich beide Knackpunkte auch in Brandenburg.
Die Hausherren gingen in Ăberzahl schnell mit 1:0 in FĂŒhrung. Der an diesem Tag mit sechs Treffern ĂŒberragende Patrick Kirchner sorgte ebenso in Ăberzahl fĂŒr den 1:1 Ausgleich und legte gleich mit der 1:2 FĂŒhrung nach. Die Hausherren gingen mit zwei Treffern in Folge ihrerseits 3:2 in FĂŒhrung. Dann gab es den ersten Magdeburger Aufreger im Spiel. WUM-Top-Scorer Lukas Schulle erhielt nach nicht einmal fĂŒnf Minuten Spielzeit durch die beiden Schiedsrichter völlig ĂŒberraschend einen Wasserverweis mit Ersatz. Damit waren bei den Magdeburgern bereits zwei PlĂ€tze auf der Ersatzbank frei. Die Hausherren nutzen die Unsicherheit bei den ElbestĂ€dtern aus und zogen auf 5:3 davon. Paul Quentin Kehrer verkĂŒrzte acht Sekunden vor der ersten Sirene auf 5:4.
Der zweite Spielabschnitt begann nach dem Geschmack der ca. 20 mitgereisten und lautstarken Magdeburger Fans. Sie konnten zwei Treffer von Vincent Winkler und ein Tor von Tim Richter bejubeln, die die WUM plötzlich wieder mit 5:7 nach vorn brachten. Im Weiteren sorgte Tim Richter mit einem feinen Heber fĂŒr einen 6:8 Vorsprung. Dann verwarfen die Hausherren ihren ersten Strafwurf. Sie kamen in der Folge aber durch einen erneuten Strafwurf und zwei weiteren Toren zur 9:8 HalbzeitfĂŒhrung. Zu diesem Zeitpunkt standen bei den Brandenburgern ganze zwei persönlicher Fehler im Protokoll, auf Seiten der WUM ein Wasserverweis, zwei StrafwĂŒrfe sowie vier persönliche Fehler.
Auf der Magdeburger Bank begann die Stimmung zu kochen. Das weckte gleichzeitig den Ehrgeiz der Spieler. Mit Wiederbeginn glich Sascha Ufnal zum 9:9 aus. Mit dem dritten Strafwurf warfen sich die Brandenburger wieder mit 10:9 nach vorn. Zudem verlor Magdeburg mit dem dritten persönlichen Fehler Routinier Vincent Winkler. Trotzdem fĂŒhrten die WUM Spieler bei der letzten Pausensirene durch Tore von Patrick Kirchner, Sascha Ufnal und Wilhelm Block mit 11:12. Die letzten acht Minuten mussten also ĂŒber Sieg oder Niederlage entscheiden. Mit Wiederbeginn trafen die HavelstĂ€dter zum 12:12 Ausgleich. Immer wieder legte ein Team vor und das andere zog nach.
Die Stimmung in der Halle kochte in beiden Fanlagern. Beim Stand von 13:13 gab es 2:37 Min vor dem Ende der Partie den nĂ€chsten Wasserverweis fĂŒr Magdeburg. Diesmal traf es KapitĂ€n Wilhelm Block, der sich zu sehr ĂŒber eine Schiedsrichterentscheidung aufregte. Damit war die WUM-Bank kurz vor Ende der Partie schon sehr verwaist. Der KrĂ€ftevorteil schwappte klar zum Gastgeber. Zudem kamen die Hausherren gut zwei Minuten vor dem Ende ĂŒber einen erneuten Strafwurf zur 14:13 FĂŒhrung. Magdeburg warf nun alles in die Waagschale, nahm 47 Sekunden vor der Schlusssirene eine Auszeit. Aus der kamen sie mit viel Schwung und erzielten mit dem fĂŒnften Spieltreffer von Patrick Kirchner 30 Sekunden vor Schluss den umjubelten 14:14 Ausgleich. Die Hausherren mussten sich am Ende mit dem Remis begnĂŒgen.
Ein Entscheidungswerfen wurde benötigt, um den Sieger des Spiels zu ermitteln. WĂ€hrend Patrick Kirchner, Tim Richter und Jan Naveau trafen, scheiterten zwei Brandenburger am glĂ€nzend aufgelegten WUM Torwart Finn Stroh. Letztendlich war es Magdeburgs Youngster Paul Quentin Kehrer, der mit seinem 5m-Wurf zum spielentscheidenden 15:18 traf und damit den Sieg und die Revanche der Magdeburger perfekt machte. âTrotz der unausgewogenen Rausstellungsstatistik und drei vorzeitigen Spielerverlusten auf unserer Seite hat die Mannschaft groĂe Klasse und Kampfgeist bewiesen. Wir haben immer wieder nach RĂŒckstĂ€nden ein Unentschieden herausgeholt. Im Entscheidungswerfen bewiesen wir StĂ€rke und hatten in Finn Stroh den ĂŒberragenden Torwart. Ein groĂer Dank geht an unseren Fans vor Ort, die immer an uns geglaubt und uns lautstark angefeuert haben. Das war eine fantastische UnterstĂŒtzungâ, zieht ein von seiner Mannschaft und den Fans begeisterter KapitĂ€n Wilhelm Block sein Fazit.
Mit dem Sieg behauptet die WUM weiterhin den zweiten Tabellenplatz.
Diese Leistung mĂŒssen die ElbestĂ€dter nun am Samstag, 24.05.2025, im letzten Saisonspiel beim Erfurter SSC bestĂ€tigt werden.
Foto: WUM Spieler Finn Stroh. Der Torwart hielt sein Team mit Paraden im Spiel und glĂ€nzte im Entscheidungswerfen mit zwei gehaltenen 5m-WĂŒrfen der Brandenburger. (c) Robert Wahren