St. Peter-Ording: Abriss der alten Strandbar 54

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St. Peter-Ording, 15.05.2025. Am heutigen Donnerstag geht der Rückbau einer der bekanntesten Pfahlbauten an der Nordseeküste in die heiße Phase: Die beliebte Strandbar 54° Nord in St. Peter-Ording wird abgetragen. Anfang April startete bereits die Entkernung des Gebäudes durch das Abbruchunternehmen. Der Steg wurde bereits entfernt, nun geht es an das Gebäude selbst. Nach jahrzehntelanger Geschichte endet damit ein Kapitel Küstenkultur, das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Ein Stück Strandgeschichte geht zu Ende

Der letzte Öffnungstag war der 3. November 2024, seither wurde das Gelände für die Abrissarbeiten vorbereitet. Grund für den Rückbau ist die in die Jahre gekommene Standsicherheit des Gebäudes, dazu kommen naturschutzrechtliche Auflagen und notwendige Maßnahmen zur Küstensicherung. „Es ist ein emotionaler Abschied, aber ein notwendiger Schritt im Sinne des Küstenschutzes und der Zukunftsfähigkeit unserer beliebten Urlaubsregion“, sagt Katharina Schirmbeck, Direktorin der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording.

Die ursprüngliche Geschichte der Strandbar reicht zurück bis ins Jahr 1975, als Doris Brauer das „Doris Strandcafé“ eröffnete. 2008 wurde es modernisiert und als „Strandbar 54° Nord“ neu eröffnet. Nach einem weiteren Umbau im Jahr 2012 erlebte das Kultobjekt 2013 seine letzte große Wiedereröffnung. Nun folgt der endgültige Rückbau des ikonischen Bauwerks.

Rückbau durch Spezialfirma – zwei Monate Bauzeit

Die Abbrucharbeiten übernimmt die Firma Sven Jacobs aus Tating, ein lokales Unternehmen, das die besonderen Gegebenheiten auf der Sandbank sehr gut kennt. Der Auswahl ging eine beschränkte, öffentliche Ausschreibung des Auftrags voraus. Für die Arbeiten sind etwa zwei Monate Bauzeit vorgesehen. Ziel ist es, den Rückbau so schonend und effizient wie möglich durchzuführen – der Prozess ist stark von den Witterungsbedingungen abhängig.

Versteigerung der Pfähle geplant

Der Abriss umfasst u.a. über 200 Pfähle – und damit deutlich mehr als beim fast fertiggestellten Nachfolgebau, der künftig auf nur rund 50 Pfählen stehen wird. 54 der Pfähle der alten Strandbar sollen gesichert und zwischengelagert werden. Die Tourismus-Zentrale plant eine öffentliche Versteigerung dieser Pfähle am Freitag, 1. August 2025 um 13 Uhr, auf der Wehle, Westmarken in St. Peter-Ording. Angeboten werden voraussichtlich Teilstücke in Längen von einem, zwei und fünf Metern sowie kleinere Scheiben – ausschließlich für Selbstabholer. Details zur Auktion werden zu einem späteren Zeitpunkt noch bekannt gegeben. „Anfragen von Strandbar-Fans, die sich ein Stück ihres geliebten Pfahlbaus sichern wollen, gibt es bereits einige“, erklärt Nils Stauch, Abteilungsleiter Strand, Parken und Digitalisierung bei der Tourismus-Zentrale.

Neubau im Endspurt – Eröffnung durch Pächter

Parallel zum Rückbau läuft der Endspurt für den neuen Pfahlbau, der rund 250 Meter landeinwärts liegt. Der Spatenstich erfolgte im April 2023, das Richtfest wurde im Juli 2024 gefeiert. Die Übergabe an den Pächter soll zeitnah erfolgen. Die Strandbar 54° Nord wird auch am neuen Standort fortbestehen, betrieben vom gleichen Pächter wie bisher. Den Eröffnungstermin bestimmt der Pächter. Erste kulinarische Vorboten gibt es bereits: Der Imbiss „Ohana Bar“ hat an sonnigen Tagen bereits geöffnet.

Medieninteresse und Emotionen

Der Abschied der Strandbar 54° Nord bewegt viele: Gäste, Einheimische, Urlauber und Medienschaffende. „Dieses Gebäude hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Region eingebrannt – als Treffpunkt, Fotomotiv und Ort voller Erinnerungen. Umso mehr freuen wir uns, dass der Geist der alten Strandbar an einem neuen Ort weiterlebt“, so Schirmbeck weiter.

Mit dem Start der Abrissarbeiten geht eine Ära zu Ende – und eine neue beginnt.

Über St. Peter-Ording:

Das Nordseeheil- und Schwefelbad ist einer der beliebtesten Urlaubsorte Deutschlands mit 2,73 Millionen Übernachtungen in 2024. St. Peter-Ording, kurz SPO genannt, ist das einzige deutsche Seebad mit eigener Schwefelquelle. Der 12 Kilometer lange und bis zu 2 Kilometer breite Sandstrand ist der größte an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Er ist Teil des Nationalparks und UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer. Die für ihre Pfahlbauten bekannte Gemeinde im Kreis Nordfriesland hat vier Ortsteile – Böhl, Bad, Dorf und Ording – und verfügt über rund 18.500 Gästebetten.

Quelle: Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording am 15. Mai 2025

Fotos: Abriss der alten Strandbar 54 in St. Peter-Ording; Copyright: TZ-SPO

Abriss der alten Strandbar 54 in St. Peter-Ording; Copyright: TZ-SPO