Magdeburg. In der heutigen Landtagssitzung hat sich Sozialministerin Petra Grimm-Benne (Foto) gegen Überlegungen zur Abschaffung des Pflegegrades 1 ausgesprochen. „Kürzungsdebatten dürfen nicht auf dem Rücken pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen ausgetragen werden. Eine Schwächung des Sozialstaats ist inakzeptabel. Der Pflegegrad 1 wurde erst 2017 eingeführt. Eine Abschaffung nach nur 8 Jahren kann nicht die Lösung sein. Ich werde mich dafür einsetzen, dass dies nicht passiert“, erklärte die Ministerin in ihrer Landtagsrede.
Grimm-Benne hob hervor, dass der Pflegegrad 1 insbesondere Menschen mit geringem Unterstützungsbedarf frühzeitig Hilfe und Entlastung ermöglicht. „Menschen wollen solange wie möglich selbstbestimmt in ihrer eigenen Häuslichkeit wohnen. Für 28.347 Personen in Sachsen-Anhalt stellt der Pflegegrad 1 eine wichtige Unterstützung dar. Dadurch erhalten sie Zuschüsse z. B. für den barrierefreien Umbau im Bad oder für Treppenlifte. Das ist unverzichtbar.“ Durch den monatlichen Entlastungsbetrag von 131 Euro könnten zudem Unterstützungsleistungen wie Haushaltshilfen, Betreuungsangebote oder Fahrdienste in Anspruch genommen werden. „Kleine Hilfen im Alltag bedeutet auch mehr Prävention. Dank der Unterstützung beugen wir vor, dass Menschen in riskante Situationen geraten und beispielsweise beim Putzen oder Treppensteigen gefährlich stürzen“, betonte die Ministerin.
Abschließend machte Grimm-Benne deutlich, dass der Pflegegrad 1 nicht nur pflegebedürftigen Menschen, sondern auch ihren Angehörigen zugutekommt. „Der Pflegegrad 1 sorgt dafür, Selbstständigkeit, Lebensqualität und Gesundheit möglichst lange zu bewahren. Sowohl für Betroffene als auch für ihre Angehörigen bedeutet dies nicht nur eine kleine Hilfe, sondern einen wichtigen Beitrag zur Prävention, der politisch gestärkt werden muss.“
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Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 09. Oktober 2025