Sozialfall durch Pflegekosten / Kleemann: Dieser Schandfleck muss weg

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Magdeburg/ST. Ein Heimplatz kostet mehrere tausend Euro Eigenanteil. Auf einer so genannten Pflegetour der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt wurde in vielen GesprÀchen deutlich, dass eine Pflegereform notwendig ist. Mehrere Bewohnervertretungen und Heimleitungen berichteten von steigenden SozialhilfefÀllen. Die SPD und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach drÀngen auf eine Pflegevollversicherung.

Wer einen Angehörigen in einem Pflegeheim untergebracht hat, kennt das Problem: Die Kosten fĂŒr PflegeheimplĂ€tze – und damit auch die Eigenanteile – sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Aktuelle Studien gehen von Steigerungen von ĂŒber 20 Prozent aus. Das trifft auch die Anbieter und Angehörigen von PflegebedĂŒrftigen in Sachsen-Anhalt. Eigenanteile von 3.000 Euro im Monat sind keine Seltenheit.

Dazu Andreas Schmidt, Landesvorsitzender: â€žDie Ungerechtigkeit zwischen denen, die sich eine private Zusatzversicherung leisten können und denen, die auf die gesetzlichen Kassen angewiesen sind, nimmt dramatisch zu. Es ist höchste Zeit, die Fehlsteuerung in der Pflegeversicherung zu korrigieren.“

Hier zeigt sich die Ungerechtigkeit zwischen wenigen Gutverdienern mit privater Pflegeversicherung und einer wachsenden Mehrheit von Geringverdienern, die aus Solidarkassen leben, in die Gutverdiener aber nicht einzahlen.

Abschließend fasst Juliane Kleemann (Foto), Landesvorsitzende, zusammen: „Lasten gemeinsam zu tragen ist ein wesentliches Merkmal einer sozialen Gesellschaft. Und genau dafĂŒr sind solidarische Versicherungen da. Damit das auch im Pflegefall funktioniert, brauchen wir die Pflegevollversicherung. Altersarmut gepaart mit nicht bezahlbarer Pflege ist ein Armutszeugnis fĂŒr eine der reichsten Gesellschaften der Welt. Dieser Schandfleck muss weg.“

Text/Foto: SPD Sachsen-Anhalt / René Wölfer