Nach „Hirschhausen auf Intensiv“ und „Hirschhausen als Impfproband“ wird sich Eckart von Hirschhausen in seinem dritten Corona-Film am 6. Dezember um 20:15 Uhr im Ersten einem unterschätzen Thema widmen: Long-Covid. Was wenn die Folgen der Infektion ĂĽber Monate und Jahre anhalten? FĂĽr die WDR-Reportage verbringt der Arzt und Fernsehmoderator zwei Tage in einer spezialisierten Corona-Reha-Klinik in Heiligendamm und besucht eine Kinderstation der Universitätsklinik in Jena. Er macht sich ein Bild von den komplexen Folgeerkrankungen der Pandemie auf Hirn, Lunge, Gefäßsystem und auch die Psyche. Er begleitet eine ehemalige Physiotherapeutin, die seit Monaten auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bei ihren Versuchen, wieder zurĂĽck in ihre Kraft und ihren Beruf zu kommen. Hirschhausen spricht mit Ă„rzt:innen, Pflegefachpersonen und Therapeut:innen.
Eckart von Hirschhausen zu seinen EindrĂĽcken: „Es hat mich erschĂĽttert zu sehen, wie viele Menschen mit Long-Covid gerade aus den Gesundheitsberufen kommen. Sie haben sich bei ihrem Dienst am Menschen in der ersten Welle mit dem Virus infiziert, das sie bis heute nicht loslässt. Damals gab es weder eine Impfung, noch ausreichend Masken, noch Schutzkonzepte. Wenn diese Menschen monatelang auf einen Rehaplatz, auf Anerkennung als Berufskrankheit und ĂĽberhaupt auf Anerkennung ihres Leidens warten mĂĽssen – lassen wir sie als Gesellschaft schon das zweite Mal im Stich.“
Gespräche auf Augenhöhe
Was sind die Geschichten der Menschen? Wie erleben sie die Pandemie und wie sieht ihr Leben mit Long Covid aus? Welche Therapien und Zukunfts-perspektiven gibt es fĂĽr sie? Und wie groĂź ist der psychische Druck, weil die Krankheit bisher so wenig anerkannt wird?
Flankierend zur Reportage in der Reha-Klinik gibt es Gespräche mit Akteur:innen aus Forschung und Politik sowie engagierten Patient:innen. In der Long-Covid-Ambulanz in Jena begegnet Eckart von Hirschhausen auch Kindern und Jugendlichen, die ebenfalls mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen haben.
Bei seinen Recherchen wird Eckart von Hirschhausen einmal mehr klar: Long Covid ist verhinderbar – durch die Impfung. Deutschland liegt in Europa nur im Mittelfeld, obwohl die Impfung hier entwickelt wurde. Was hält Menschen ab, sich impfen zu lassen? Und wer macht jetzt den Schritt zur Erstimpfung? Eckart von Hirschhausen begleitet ein mobiles Impfteam in der Innenstadt von Jena. „Obwohl wir seit ĂĽber einem Jahr gefĂĽhlt kein anderes Thema in den Medien haben, erschreckt mich das AusmaĂź an fehlender und noch schlimmer an wirklich falschen Informationen. Im direkten Gespräch konnte ich einen Mann im Einkaufszentrum ĂĽberzeugen, sich mit mir zusammen impfen zu lassen. FĂĽr ihn war es die erste Impfung – fĂĽr mich die dritte. Schon mal wieder zwei, die besser geschĂĽtzt sind vor schweren Verläufen – und auch sehr wahrscheinlich vor Long-Covid. Wer unsicher ist, sich impfen zu lassen, kann zwei Dinge miteinander abwägen: eine sichere Impfung. Und ein unsicheres Schicksal von fast jedem zehnten Covid-Patienten: die Langzeitfolgen der ungeschĂĽtzten Infektion.“
Ein Film von Kristin Siebert
Foto: Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Anita Schedel, die in der ersten Infektionswelle ihren Mann verloren hat und selbst unter den Symptomen von Long Covid leidet.
© WDR/Bilderfest
 
															