Magdeburg. Angesichts der Entwicklungen um die amerikanische EliteuniversitÀt Harvard hat Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) in einer RegierungserklÀrung zu den Voraussetzungen exzellenter Forschung am heutigen Mittwoch im Landtag vor Eingriffen in die Wissenschaftsfreiheit hierzulande gewarnt.
âAuch bei uns in Sachsen-Anhalt gibt es erkennbare WĂŒnsche, die Wissenschaftsfreiheit einzuschrĂ€nken und gleichsam einen Kulturkampf zu eröffnenâ, betonte Willingmann. Beispielhaft verwies er auf einen aktuellen Antrag der AfD gegen Geschlechterforschung an den Hochschulen sowie die jĂŒngsten Debatten zur Einordnung des Bauhauses oder zur Umdeutung deutscher Geschichte. Dazu erklĂ€rte der Minister: âDas Menetekel steht an der Wand und man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, welche Ziele die AfD auch in anderen Forschungsfeldern wie Klimaschutz, Energie oder Gesundheit verfolgen wĂŒrde. Die Trump-Regierung macht es quasi vor.â
Willingmann hob in seiner Rede hervor, dass sich der Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt ĂŒberaus erfolgreich entwickelt habe. So konnte etwa die Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg erstmals einen Exzellenzcluster einwerben. Die erfolgreiche Entwicklung basiere auf Rahmenbedingungen, die fĂŒr die wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes unverzichtbar seien: VerlĂ€sslichkeit der Politik, Weltoffenheit, InternationalitĂ€t und Vernetzung. Diese Entwicklung stehe auf dem Spiel, wenn an der Wissenschaftsfreiheit gerĂŒttelt werde.
âWenn wir in einem Jahr einen neuen Landtag wĂ€hlen, wird es auch um die Frage gehen, ob unser Land, unser Wissenschaftsstandort, diesen von mir aufgezeigten erfolgreichen Weg wird fortsetzen könnenâ, so der Minister. Weiter erklĂ€rte er: âWir mĂŒssen die UnabhĂ€ngigkeit der Wissenschaft verteidigen: in der Politik, aber auch in den Hochschulen. Wissenschaft und daraus folgende Innovationen haben noch immer zur Lösung von Problemen und zur Entwicklung der Gesellschaft beigetragen. Wir setzen darauf, dass sie gute Rahmenbedingungen bekommt â verlĂ€sslich, unideologisch, ergebnis- und weltoffen: Dann profitieren alle Seiten. So soll es bleiben!â
In der RegierungserklĂ€rung hob Willingmann neben dem Erfolg bei der Exzellenzstrategie weitere Meilensteine hervor, die in den vergangenen Jahren erreicht werden konnten. Dazu zĂ€hlte er unter anderem die Ansiedlung des GroĂforschungszentrums CTC fĂŒr die Transformation der Chemie sowie den Zuschlag fĂŒr das âZukunftszentrum Deutsche Einheit und EuropĂ€ische Transformationâ. Eine weitere Erfolgsgeschichte sei das Zentrum fĂŒr integrative BiodiversitĂ€tsforschung (iDiv). Zudem lieĂen sich diverse Ansiedlungen im Lande auf die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft zurĂŒckfĂŒhren. Beispielhaft nannte er das finnischen Unternehmens UPM in Leuna, das mehr als 500 Millionen Euro in eine Bioraffinerie investiert.
Text/Foto: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 11. Juni 2025