Positivrate bleibt mit 56 Prozent auf hohem Niveau – 2,2 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests in KW 12

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Das Testgeschehen bleibt wie das Infektionsgeschehen auf hohem Niveau, so ergibt es sich aus der Datenanalyse des ALM e.V. fĂŒr die 12. Kalenderwoche (21.–27.03.2022) mit einer im Vergleich zur Vorwoche stabilen Gesamtzahl der angeforderten SARS-CoV-2-PCR-Tests. Insgesamt sind 2.211.401 Untersuchungen in den Laboren durchgefĂŒhrt worden. (KW 11: 2.357.599, KW 10: 2.169.679, KW 09: 1.757.935). 1.238.011 PCR-Tests wurden dabei positiv befundet (KW 11: 1.329.718, KW 10: 1.169.373, KW 09: 912.126). Die ermittelte Positivrate bleibt somit auf dem Allzeithoch von 56 Prozent (Vorwoche: 56,4 Prozent).

Die Experten des fachĂ€rztlichen Berufsverbandes ALM e.V. weisen in Anbetracht der außergewöhnlich hohen Positivrate weiter darauf hin, dass von einer signifikanten statistischen Untererfassung von an Corona erkrankten Menschen auszugehen ist. Die Omikron-Subvariante BA.2 dominiert das weiterhin sehr dynamische Infektionsgeschehen und fĂŒhrt auch in den fachĂ€rztlichen Laboren zu PersonalausfĂ€llen. Die Auslastung in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests in den 183 teilnehmenden medizinischen Laboren liegt aktuell bei 79 Prozent im bundesweiten Durchschnitt (Vorwoche: 84 Prozent) bei deutlichen regionalen Unterschieden. Die verfĂŒgbaren SARS-CoV-2-PCR-KapazitĂ€ten fĂŒr die laufende Woche wurden mit rund 2,8 Millionen PCR-Tests auf unverĂ€ndert hohem Niveau gemeldet.

„Die medizinischen Labore erwarten im Zuge der Überarbeitung der Testverordnung, dass der Fokus bei der Testung von Personen ohne Symptome nun vor allem auf die besonders zu schĂŒtzenden Personengruppen gelegt wird. Gerade jetzt, wo es weniger coronabedingte EinschrĂ€nkungen gibt, mĂŒssen wir auf unsere Ă€lteren Mitmenschen sowie auf Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen achten“, so der Vorsitzende des ALM e.V., Dr. Michael MĂŒller. „Das ist neben den PCR-Untersuchungen bei Kontaktpersonen zur Aufdeckung und Unterbrechung von Infektionsketten, z. B. bei AusbrĂŒchen, unsere vordringliche Aufgabe.“ Auch sieht es der fachĂ€rztliche Berufsverband als erforderlich an, parallel schon jetzt die Surveillanceverordnung des Bundes mit einer lĂ€ngeren GĂŒltigkeit zu versehen und durch Aufnahme der Varianten-PCR zusĂ€tzlich zu ergĂ€nzen. „Das ist wichtig, damit wir im Falle des Auftretens neuer Varianten mit EinflĂŒssen auf den Krankheitsverlauf bzw. die Übertragbarkeit gut vorbereitet sind. Wir mĂŒssen mit flĂ€chendeckenden Erhebungen rasch reagieren können, wie sie auch beim ersten Auftreten der Varianten Alpha und Delta vorgenommen wurden“, ergĂ€nzt MĂŒller.

„Mit der Datenerhebung des ALM e.V. leisten wir seit MĂ€rz 2020 einen wichtigen Beitrag zur besseren Übersicht ĂŒber das Testgeschehen in Deutschland. Das kostet Zeit und bindet auch Personalressourcen“, so Vorstand Evangelos Kotsopoulos. „Wir wĂŒrden uns wĂŒnschen, dass nun endlich auch die nichtnamentliche elektronische Meldepflicht aller Corona-Testungen zur Umsetzung kommt. Sie war bereits in einem frĂŒheren Entwurf des Infektionsschutzgesetzes vorgesehen, wurde jedoch leider nicht realisiert. Die technischen Voraussetzungen sind seit langem ĂŒber das DEMIS-Meldesystem vorhanden. Die Labore wĂŒrden dies jedenfalls sehr begrĂŒĂŸen, denn diese einfach umzusetzende Maßnahme erhĂ€lt uns allen langfristig einen hohen Grad an Transparenz zum Testgeschehen in Deutschland“, bekrĂ€ftigt Kotsopoulos.

Die VorstĂ€nde des Verbandes der Akkreditieren Labore in der Medizin (ALM e.V.) bringen erneut ihre Forderung an die politisch Verantwortlichen nach Planungssicherheit im Hinblick auf den nĂ€chsten Herbst und Winter vor. „Es ist absolut notwendig, uns bereits jetzt auf das zu erwartende Corona-Infektionsgeschehen im Herbst, wo dann auch die Influenza von Bedeutung sein kann, vorzubereiten, und damit nicht bis zum Ende der Sommerferien zu warten. Bei den großen und empfindlichen PCR-Testsystemen kann man nicht einfach den Stecker ziehen“, so der Vorsitzende MĂŒller. „Wir gehen davon aus, dass im Sommer die PCR-Testzahlen deutlich zurĂŒckgehen und die Auslastung der Labore wie im letzten Jahr wieder relativ niedrig ist. Durch klare politische Botschaften kann hier die notwendige Sicherheit fĂŒr die fachĂ€rztlichen Labore gewĂ€hrleistet werden. Auch eine finanzielle Beteiligung an den doch erheblichen Vorhaltekosten durch die öffentliche Hand wĂ€re womöglich sinnvoll“, so MĂŒller abschließend.

Text ALM e.V.

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