Porsche hat sich zum Abschluss der Saison in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit vier Meisterkronen belohnt. Die beiden Porsche 963 des Werksteams beendeten das Finale auf der Road Atlanta auf den Positionen drei und zehn. Damit stellten sie den erneuten Gewinn des Herstellertitels sicher. WĂ€hrend die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet den Fahrertitel bejubeln, feiert Porsche Penske Motorsport die zweite Team-Meisterschaft in Serie. Auch der Herstellertitel im IMSA Michelin Endurance Cup, der die fĂŒnf gröĂten Langstreckenrennen umfasst, geht erneut an den Sportwagenhersteller aus Stuttgart. Der Brasilianer Felipe Nasr und Nick Tandy aus GroĂbritannien gewinnen in dieser Sonderwertung den Fahrertitel, Porsche Penske Motorsport ist Team-Meister. |
Stuttgart. Der Renntag auf der malerischen Road Atlanta begann fĂŒr Porsche zunĂ€chst mit einer schlechten Nachricht: Werksfahrer Julien Andlauer musste seine Teilnahme am âPetit Le Mans“ aus medizinischen GrĂŒnden absagen. Der Franzose sollte Campbell und Jaminet in der Startnummer 6 unterstĂŒtzen. Laurens Vanthoor ĂŒbernahm fortan eine Doppelrolle: Der Belgier griff in beiden Porsche 963 des Werksteams als dritter Fahrer ins Lenkrad.
Bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen von 25 Grad Celsius lieĂen sich die Mannschaften von Porsche Penske Motorsport und die Werksfahrer in den beiden Hybridprototypen aus Weissach von der kurzfristigen VerĂ€nderung im Fahrerkader nicht beirren. Kurz nach dem Start schob sich zunĂ€chst Felipe Nasr am Steuer der Startnummer 7 auf die PodestplĂ€tze, spĂ€ter ĂŒbernahm das Schwesterauto mit der Nummer 6 fĂŒr lĂ€ngere Zeit die Spitze. Zum Sieg beim âPetit Le Mans“ auf der Road Atlanta reichte es am Ende nach zehn Stunden jedoch nicht: Die beiden rund 500 kW (680 PS) starken Porsche 963 ĂŒberquerten den Zielstrich auf den Positionen drei und zehn â genug fĂŒr den Gewinn aller Meistertitel.
âIch kann es kaum in Worte fassen: zweimal in Folge alle verfĂŒgbaren Titel gewonnen â unglaublich“, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. âIch möchte allen Beteiligten ein riesiges Kompliment aussprechen. Ich bin maximal stolz. So etwas macht uns keiner so schnell nach. Ich brauche noch einige Zeit, um diese Erfolge in ihrem gesamten AusmaĂ zu begreifen.“
âDer Gewinn dieser Titel ist das Ergebnis des unermĂŒdlichen Einsatzes aller Mitarbeiter von Porsche Penske Motorsport“, schildert Roger Penske, GrĂŒnder und Vorsitzender der Penske Corporation. âDie Saison hat fĂŒr uns mit vier Siegen in Serie begonnen, darunter unser zweiter Erfolg hintereinander bei den 24 Stunden von Daytona. Dem schlossen sich zehn weitere PodestplĂ€tze an. Solche Erfolge lassen sich ohne groĂartige Fahrer, eine Topmannschaft an der Spitze und eine perfekte Crew nicht erreichen. Unsere Titelgewinne sind das Ergebnis des unvergleichlichen Einsatzes von allen MĂ€nnern und Frauen an unseren Standorten in Mannheim und Mooresville.“
âUnser Auto ist und bleibt das mit Abstand erfolgreichste LMDh-Fahrzeug seit EinfĂŒhrung des Reglements“, erlĂ€utert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. âDas heutige Rennen war enorm schwierig, aber wir haben mal wieder das Beste daraus gemacht.“
Das Kundenteam JDC-Miller MotorSports legte in der ersten RennhĂ€lfte ein starkes Tempo vor: Der Porsche 963 mit der Startnummer 85 fuhr phasenweise auf der vierten Position, dem schlossen sich jedoch einige RĂŒckschlĂ€ge an. Am Ende kam die Mannschaft auf der zwölften Position ins Ziel.
GT-Klassen: âSkelett-Rexy“ erlebt Halloween-Horror auf der Road Atlanta
Ebenfalls unbelohnt blieb die starke Vorstellung von AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R. Das Kundenteam, das den Publikumsliebling âRexy“ auf der Road Atlanta im Halloween-Design auf die Strecke schickte, fĂŒhrte die GTD-Pro-Klasse phasenweise an. Ein Zwischenfall mit einem LMP2-Prototypen nach rund sieben Stunden beendete jedoch alle SiegtrĂ€ume. Eine fĂ€llige Reparatur des Hecks warf Klaus Bachler aus Ăsterreich, Laurin Heinrich aus Deutschland und den DĂ€nen Michael Christensen bis auf die achte Position zurĂŒck. In der GTD-Klasse beendete der Neunelfer von Wright Motorsports das Saisonfinale auf dem sechsten Platz.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Matt Campbell (Porsche 963 #6):Â âWas fĂŒr eine Erleichterung! Wir dĂŒrfen uns nun Meister der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2025 nennen â einfach groĂartig! Wir haben ein fantastisches Jahr hinter uns. Vielen Dank an das Team, an meinen Freund und Teamkollegen Mathieu Jaminet und an alle Helfer im Hintergrund. Es ist ein perfekter Tag fĂŒr unsere gesamte Mannschaft.“
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): âĂber zwei Jahre lang habe ich mir so einen Erfolg so sehr herbeigesehnt. Ich habe auch 2023 und 2024 restlos alles gegeben, aber zu einem Titel hat es nie gereicht und ich war frustriert. Umso schöner fĂŒhlt sich nun der Gewinn der Meisterschaft an. Dass ich dies alles zusammen mit meinem Kumpel Matt Campbell errungen habe, macht es noch besonderer. Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben.“
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #7): âEs war spannend und stressig, weil ich plötzlich beide Autos im Rennen bewegen musste. Die Nummer 6 hatte ich vorher noch nie gefahren â und dann musste ich den Porsche ĂŒbernehmen, als er in FĂŒhrung lag. Die beiden Kollegen auf dem Fahrzeug kĂ€mpften um die Meisterschaft, da durfte ich nichts falsch machen. Es hat alles geklappt: Wir haben alle Titel geholt, besser geht es nicht.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): âEs war ein brutal schwieriges Rennen fĂŒr uns. Zum Start ins letzte Renndrittel fuhr uns ein LMP2-Fahrzeug in die Seite. Der Ritt ĂŒber das Gras zog erhebliche BeschĂ€digungen am Heck unseres Porsche 911 GT3 R nach sich. Das Team konnte unser Auto zwar reparieren, aber der Kampf um den Klassensieg war damit fĂŒr uns beendet. Zumindest einen Podestplatz hĂ€tten wir sicherlich erreichen können. Wir wollten den Titel verteidigen, doch das ist uns leider nicht gelungen, obwohl wir jederzeit alles gegeben haben.“
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:
1. Aitken/Bamber/Vesti (GBR/NZL/DNK), Cadillac #31, 436 Runden
2. Gunn/de Angelis/Riberas (GBR/CDN/ESP), Aston Martin #23, + 5,182 Sekunden
3. Campbell/Jaminet/L. Vanthoor (AUS/FRA/BEL), Porsche 963 #6, + 12,745 Sekunden
10. Nasr/Tandy/L. Vanthoor (BRA/GBR/BEL), Porsche 963 #7, – 1 Runde
12. Van der Helm/Jani/Esterson (NLD/CHE/USA), Porsche 963 #85, – 3 Runden
GTD-Pro-Klasse:
1. Hesse/Harper/de Phillippi (DEU/GBR/USA), BMW #48, 406 Runden
2. Milner/Catsburg/Varrone (USA/NLD/ARG), Corvette #4, – 1 Runde
3. Garcia/Sims/Juncadella (ESP/GBR/ESP), Corvette #3, – 1 Runde
8. Bachler/Heinrich/Christensen (AUT/DEU/DNK), Porsche 911 GT3 R #77, – 2 Runden
GTD-Klasse:
1. Mann/Wadoux/Pier Guidi (USA/FRA/ITA), Ferrari #21, 405 Runden
2. Triarsi/Koch/Calado (USA/USA/GBR), Ferrari #021, + 4,158 Sekunden
3. Hawksworth/Thompson/Montecalvo (GBR/CDN/USA), Lexus #12, + 31,682 Sekunden
6. Adelson/Skeer/Sargent (USA/USA/AUS), Porsche 911 GT3 R #120, – 1 Runde
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Foto: Porsche Penske Motorsport (#6), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA), 2025 IMSA Weathertech Sportscar GTP Fahrer und Team Champion (c) Porsche AG