Ministerium veröffentlicht Förderaufruf: Willingmann wirbt für intensivere Forschung an strategischen Technologien in Sachsen-Anhalt

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Der Konkurrenzkampf zwischen den USA, Asien und Europa bei der Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien wie Halbleiter oder künstliche Intelligenz ist groß. Deshalb stellt die EU-Kommission verstärkt Fördermittel für ihre Entwicklung bereit. Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann ist davon überzeugt, dass die Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes wichtige Forschungsbeiträge leisten könnten. Das Wissenschaftsministerium hat deshalb am heutigen Montag einen entsprechenden Förderaufruf über 75 Millionen Euro veröffentlicht.

„Die Transformation zu einer klimaneutralen, digitalen und resilienten Wirtschaft gelingt uns in Europa nur, wenn wir unsere eigene Forschungs- und Innovationskraft stärken“, betonte Willingmann. „Hierbei kann Sachsen-Anhalt mit seinen erstklassigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag leisten. Mit dem neuen Förderaufruf unterstützen wir gezielt Projekte, die nicht nur Klimaschutz und die voranbringen, sondern auch unsere Abhängigkeit von Asien und den USA verringern. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen wichtigen Beitrag zur technologischen Souveränität Europas leisten können.“

Die 75 Millionen Euro kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Es handelt sich dabei nicht um zusätzliche Mittel aus Brüssel. Vielmehr wurden bislang ungenutzte Mittel aus anderen Bereichen für die Auflage des neuen Programms „Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT STEP“ umgeschichtet, darunter auch rund 30 Millionen Euro aus EFRE-Programmen des Wirtschaftsministeriums.

Bis Ende September haben die Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes nun die Möglichkeit, Förderanträge bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) zu stellen. Das Förderprogramm ist inhaltlich an der „Strategic Technologies Europe Platform“ (STEP) der EU orientiert. Im Zentrum stehen drei Technologiebereiche: digitale und technologieintensive Innovationen wie Halbleiter, Künstliche Intelligenz oder Hochleistungsrechnen; umweltschonende und ressourceneffiziente Technologien wie Wasserstoff, Batterien oder Wärmepumpen; sowie Biotechnologien von Arzneimitteln bis zu Impfstoffen. Diese Technologien gelten als „kritisch“, wenn sie besonders innovativ sind oder dazu beitragen, Europas Abhängigkeit von Drittstaaten zu reduzieren.

Für die Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes eröffnen sich damit vielfältige Chancen. Anknüpfungspunkte könnte es unter anderem in der Halbleiterforschung am Fraunhofer IMWS in Halle, im Bereich Künstlichen Intelligenz und Robotik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, in der Umwelt- und Wasserforschung an der Hochschule Magdeburg-Stendal oder im Bereich Biotechnologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geben. Auch im Energiebereich, etwa bei Speicherlösungen und Netzintegration, bestehen aussichtsreiche Forschungsansätze.

Antragsberechtigt sind staatliche Hochschulen, öffentlich geförderte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie An-Institute der Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Die Projekte werden zu 100 Prozent aus EU-Mitteln gefördert, eine Kofinanzierung ist nicht notwendig. Die Anträge werden zunächst gesammelt, entscheidend für die Bewilligung ist daher nicht die Reihenfolge, sondern die Qualität der Anträge, die nach einem Punktesystem bewertet werden. Erste Förderbescheide sollen noch im Jahr 2025 erteilt werden.

Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 01. September 2025