Minister Robra erinnert an Hugo Junkers

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Von Heizkörpern fĂŒr das Bauhaus bis zu legendĂ€ren Flugzeugtypen – mit seinen visionĂ€ren EntwĂŒrfen prĂ€gte Hugo Junkers (1859-1935) von Dessau aus eine im Aufbruch befindliche Moderne. Vor 90 Jahren erzwangen die Nationalsozialisten zum 17./18. Oktober 1933 in einem ersten Schritt die Überschreibung seiner Aktienmehrheit an den Junkers-Werken.

Staatsminister und Minister fĂŒr Kultur Rainer Robra (Foto) betont: „Junkers war ein Pionier der Luftfahrt, er war jedoch vor allem ein visionĂ€rer Ingenieur. Seine MetallhĂ€user oder das Konzept des Stabnetzwerkes verstehen sich als wegweisende Experimente, die das Bauen im 20. und 21. Jahrhundert nachhaltig beeinflussten.“

Der Forscher und Unternehmer Junkers hatte bereits 1919 begonnen in den Passagierflug zu investieren. Anfang der 1930er Jahre bediente er zeitweise 40 Prozent des weltweiten Fracht- und Personenverkehrs. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 nahm die Bedeutung der Luftfahrtindustrie jedoch vor allem im Kontext der AufrĂŒstung zu. Dies hatte auch Folgen fĂŒr die bis dahin grĂ¶ĂŸtenteils zivile Ausrichtung von Junkers Unternehmen. Im Oktober 1933 wurde Junkers unter dem Druck eines Verfahrens wegen angeblichen Landesverrats gezwungen, seine Patentrechte und Beteiligungen an den Flugzeug- und Motorenbauwerken an das Deutsche Reich abzutreten und Dessau endgĂŒltig zu verlassen.

Sein Engagement in der Flugzeugindustrie ermöglichte es Hugo Junkers auch im Bauen neue MaßstĂ€be in Leichtigkeit, Haltbarkeit und Vielseitigkeit zu setzen. Entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bauhaus wirken seine Entwicklungen im Flugzeugbau, in der Architektur und Klimatechnik bis heute nach.

Text/Foto: Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur