Eine Urlaubsreise sollte, vor allem in der Pandemie, sorgfĂ€ltig geplant sein. Dabei ist es neben den Corona-SchutzmaĂnahmen wichtig, auch an den Schutz vor weiteren Krankheiten zu denken. Eine rechtzeitige ĂberprĂŒfung des Impfschutzes sollte Bestandteil jeder Reisevorbereitung sein. Denn bereits im europĂ€ischen Ausland, vor allem am Mittelmeer und in Osteuropa, besteht ein Risiko, sich beispielweise mit Viren, wie dem Hepatitis-A-Virus, anzustecken.
Mangelnde Hygiene auch in Europa hĂ€ufiger Grund fĂŒr Infektion
Viele wĂŒnschen sich momentan nur eines: Im Sommerurlaub die Freizeit genieĂen und entspannen. Damit das auch funktioniert und man vor allem nach dem Urlaub keine böse Ăberraschung erlebt, ist ein Schutz vor Hepatitis wichtig. In Deutschland sind ein groĂer Teil der neu diagnostizierten Hepatitis-A-Infektionen ein ungewolltes Reisesouvenir. Die hochansteckende Hepatitis A wird daher auch als „Reisehepatitis“ bezeichnet. In beliebten europĂ€ischen LĂ€ndern, etwa am Mittelmeer oder in Osteuropa, ist das Risiko besonders erhöht. Bei niedrigen hygienischen Standards steigt die Infektionsgefahr etwa durch verunreinigtes Wasser. Die Ăbertragung von Hepatitis A erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektion hauptsĂ€chlich ĂŒber kontaminierte Lebensmittel. Dazu zĂ€hlt der Verzehr von rohem Fisch und MeeresfrĂŒchten (z. B. Muscheln, Schalentiere, Austern), aber auch Obst und GemĂŒse oder EiswĂŒrfel in GetrĂ€nken können fĂŒr eine Ansteckung sorgen.(1)
Hepatitis-A-AusbrĂŒche im Mittelmeerraum zeigen, wie wichtig der Schutz ist
Die Gefahr ist fĂŒr Reisende nicht immer sichtbar. HĂ€ufig liegen zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen mehrere Wochen, sodass der mögliche Infektionsweg nicht mehr rekonstruiert werden kann. Bricht die Krankheit aus, kann sie zu unspezifischen Magen-Darm-Symptomen sowie allgemeinem KrankheitsgefĂŒhl fĂŒhren. Aktuelle Hepatitis-A-AusbrĂŒche unterstreichen die Wichtigkeit der Impfung. Im Jahr 2018 infizierten sich 39 ReiserĂŒckkehrer in Marokko mit Hepatitis A, die Ăbertragungsquelle waren kontaminierte Datteln.(2) Personen, die in entsprechende Risikogebiete reisen, sollten daher einen ausreichenden Impfschutz aufweisen.(3) Gegen Hepatitis A und auch B gibt es seit Jahrzehnten gut vertrĂ€gliche und wirksame Impfungen. FĂŒr Kurzentschlossene kann die Impfung gegen Hepatitis A noch kurz vor der Reise verabreicht werden. Neben einem umfassenden Impfschutz sind auĂerdem einige ErnĂ€hrungshinweise hilfreich. GrundsĂ€tzlich sollte auf EiswĂŒrfel in GetrĂ€nken verzichtet, Leitungswasser nur abgekocht verwendet sowie bei GetrĂ€nken auf industriell verschlossene BehĂ€lter geachtet werden. Roher Fisch und nicht durchgebratenes Fleisch sollte ebenfalls nicht auf dem Speiseplan stehen. Es gilt also: Lebensmittel schĂ€len, kochen, oder komplett darauf verzichten.(4)
Zur Vorbereitung: Impfpasscheck bei HausÀrzt*innen
Um ausreichend geschĂŒtzt zu sein, sollten reisende Personen ihren Impfstatus frĂŒhzeitig (4-8 Wochen vor der Reise) ĂŒberprĂŒfen lassen, um gegebenenfalls die Standardimpfungen Covid-Booster, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Influenza und auch Hepatitis auffrischen zu lassen. Den Impfpasscheck bieten alle HausĂ€rzt*innen an. NĂŒtzliche Infos fĂŒr die gesundheitliche Urlaubsplanung und zu allen wichtigen Reiseimpfungen bietet die Internetseite www.bereit-zu-reisen.de.
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