Magdeburger Feuerwehren sind für Hochwasserkatastrophe geschult

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Führungskräfte wurden in Theorie und Praxis auf den Ernstfall vorbereitet

Die Führungskräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr Magdeburg haben sich in einer speziellen Schulung für den Fall eines weiteren „Jahrhunderthochwassers“ fortgebildet. Für den Fall einer solchen Katastrophe sind die Feuerwehrleute bereit, die Technische Einsatzleitung zu übernehmen. Darüber hinaus wurde bei dem dreitägigen Lehrgang der Leiter des Kreisverbindungskommandos Magdeburg der Bundeswehr ehrenvoll verabschiedet.

Insgesamt 35 Führungskräfte der Magdeburger Feuerwehr haben an der Fortbildung vom 8. bis 10. November 2021 teilgenommen. Während der drei Tage wurden theoretische und praktische Grundlagen vermittelt sowie im Schwerpunkt der Einsatz bei einer extremen Hochwasserkatastrophe in der Landeshauptstadt geübt. Dabei übernahmen die Übenden als Technische Einsatzleitung einen von drei für das Stadtgebiet vorgeplanten Einsatzabschnitte.

Zunächst wurde in Form einer Stationsausbildung am Standort des Katastrophenschutzlagers der Landeshauptstadt Magdeburg der praktische Bezug zu den Maßnahmen einer Hochwasserabwehr hergestellt. Es wurden unter anderem Sandsackfüllmaschinen, mobile Hochwasserschutzwände, der klassische Verbau von Sandsäcken und der Verbau mittels Big Bag sowie Führungsmittel zur Lageerkundung besprochen. Dabei wurden neben Motorrädern auch aktuelle Methoden wie Drohnen thematisiert.

Durch zahlreiche Vorträge konnte an den beiden Theorietagen ein breites Erfahrungsspektrum abgedeckt werden. Zu den Vortragsgästen zählten Vertretende des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, des Tiefbauamtes der Landeshauptstadt Magdeburg, der Städtischen Werke Magdeburg, des Technischen Hilfswerkes, der Bundeswehr sowie der Firma MUT Magdeburger Umschlag und Tanklager Dettmer GmbH. Mit einer Übung im Einsatzleitwagen endete die Fortbildungsmaßnahme am dritten Tag erfolgreich.

Am Rande der Fortbildungsveranstaltung verabschiedete sich der Leiter des Kreisverbindungskommandos Magdeburg der Bundeswehr, Oberstleutnant der Reserve Friedrich Hülsenbeck, von den Teilnehmenden des Seminars, die zu einem Teil auch Mitglieder des Katastrophenschutzstabs der Landeshauptstadt Magdeburg sind. Hülsenbeck wechselt nach fast 11 Jahren als Leiter des Kreisverbindungskommandos in das Bezirksverbindungskommando Halle. Er übergab bereits im September die Leitung des Kreisverbindungskommandos Magdeburg an den Oberstleutnant der Reserve, Andreas Rist.

Regelmäßige KatSchutz-Übungen


Die Landkreise und kreisfreien Städte haben als untere Katastrophenschutzbehörden gemäß Katastrophenschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt die Bildung von Technischen Einsatzleitungen vorzubereiten. Diese sind im Katastrophenfall dem Katastrophenschutzstab unterstellt und werden beispielsweise mit der selbstständigen Leitung der Schadensbekämpfung für räumliche Abschnitte beauftragt. Im Ereignisfall wird die Technische Einsatzleitung Magdeburg aus einem Verzeichnis von Führungskräften des Amtes für Brand- und Katastrophenschutzes im Haupt- und Ehrenamt aufgestellt und eingesetzt.

Foto: Mehr als nur Stapeln: Eine der Stationen zeigte, wie Sandsäcke richtig verbaut werden, um möglichst lange dem Wasserdruck standzuhalten (c) Landeshauptstadt Magdeburg