Lorenzweg neuer Anlaufpunkt für Kriegsflüchtlinge

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Großer Dank an breites Hilfsbündnis für Aufbau der Erstanlaufstelle

Magdeburg. Seit gestern Mittag gibt es für ukrainische Geflüchtete eine neue Anlaufstelle: Alle, die nicht privat untergebracht werden, können sich ab sofort zur ehemaligen Schule im Lorenzweg 81 begeben. Derzeit sind dort bereits 219 Menschen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet untergebracht. Aus den Messehallen, die bislang Erstaufnahmeeinrichtung waren, sind gestern die letzten 71 Menschen ausgezogen.

Seit der vergangenen Woche wurde das ehemalige Schulgebäude am Lorenzweg für die Erstaufnahme von Geflüchteten vorbereitet und mit Möbeln ausgestattet. Seit dem 25. April ziehen nun Menschen in die Räumlichkeiten des vierstöckigen Gebäudes. Damit können die Messehallen im Osten Magdeburgs wieder für ihre eigentlichen Bestimmung an die städtische Messe- und Veranstaltungsgesellschaft (MVGM) übergeben werden. Das ebenfalls als kommunale Unterkunft für ukrainische Geflüchtete genutzte „Haus Budenberg“ (Foto) in Buckau ist keine eigenständige Erstaufnahmeeinrichtung, sodass dort keine Aufnahmen erfolgen. Hier leben derzeit 91 Menschen mit besonderen Bedürfnissen (Menschen mit Behinderung sowie Familien mit Babys).

In der Erstaufnahmeeinrichtung im Lorenzweg 81 können rund 300 Menschen untergebracht werden, im nebenan aufgebauten Schlafzelt maximal 60 Personen. Im neuen Hauptanlaufpunkt ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Mitarbeitende der Stadtverwaltung und Magdeburger Hilfsorganisationen gewährleistet. Hier sind auch Dolmetschende und die Notfallseelsorge im Einsatz. Auch ein Allgemeinmediziner und eine Tierärztin stehen den Untergebrachten zur Verfügung.

Auf breites Hilfsbündnis ist Verlass

Die Leiterin des Sonderstabs, Bürgermeisterin Simone Borris, betonte, dass auch der Umzug in das Neustädter Feld nur möglich wurde durch ein großes Hilfsbündnis: „Innerhalb weniger Tage eine gesamte Erstaufnahmeeinrichtung umzuziehen, ist eine enorme Leistung. Wir sind sehr dankbar, dass wir auch dieses Mal wieder auf die Unterstützung vieler haupt- und ehrenamtlicher Helfer*innen zählen konnten. Ohne die vielen Magdeburger Privatleute und Unternehmen wäre die Herrichtung des Lorenzweges nicht so reibungslos abgelaufen. Eine sichere Bank sind immer die Menschen, die über die Freiwilligenagentur koordiniert und eingesetzt werden. Sei es beim Aufbau von Möbeln und dem Anpacken beim konkreten Umzug bis hin zu den verschiedenen Freizeitaktivitäten, die auch im Lorenzweg und im Haus Budenberg fortgesetzt werden, und der Begleitung bei Wohnungsvermittlung und -besichtigung – das ist ein ganz tolles Miteinander zwischen Einsatzleitung und Freiwilligenagentur.“

„Hervorzuheben sind aber auch die Partner aus der Wirtschaft“, so Simone Borris weiter. „Das Umsetzen der Duschcontainer und der Aufbau des großen Schlafzeltes waren nur möglich durch die schnelle Hilfe der Firmen Mekka Events und i.O. Toilettenvermietung. Auch die Sicherheitsfirma PSK und das Cateringunternehmen CE Veranstaltungslogistik unterstützen die Landeshauptstadt bei der Betreuung in den kommunalen Unterkünften. Auch an sie ein großes Dankeschön.“

Der Sonderstab Ukraine dankt auch den Betreibern der Villa Böckelmann und des IBIS-Hotels, wo seit Wochen ebenfalls Geflüchtete untergekommen sind. Die dort lebenden Ukrainer*innen sollen in den nächsten Tagen in eigene Wohnungen einziehen.

Insgesamt geht der Sonderstab Ukraine derzeit von mindestens 4.200 Kriegsflüchtlingen in der Landeshauptstadt aus. Diese Zahl ergibt sich aus den angefragten Terminen durch Geflüchtete zur Registrierung in der Ausländerbehörde (ABH).

Spendenmöglichkeiten

Der Sonderstab Ukraine weist darauf hin, dass in den städtischen Unterkünften keine Sachspenden entgegengenommen werden. Wer Geld- oder Sachspenden abgeben möchte, findet eine Liste potentieller Empfänger auf www.magdeburg.de/SpendenUkraine22.

Für alle anderen Hilfsangebote steht die Plattform der Freiwilligenagentur unter www.freiwilligenagentur-magdeburg.de/hilfe-und-unterstuetzung-fuer-die-ukraine zur Verfügung. Hier können auch Angebote zur Unterbringung wie kurzfristige Schlafplätze und langfristige Mietangebote eingetragen werden. Die Vermittlung erfolgt anschließend gemeinsam über die Freiwilligenagentur und das Sozial- und Wohnungsamt.

Foto: 40 Räume sind im Haus Budenberg hergerichtet worden – Dabei unterstützten etwa 20 Freiwillige (c) Landeshauptstadt Magdeburg