Parlamentarische StaatssekretĂ€rin Dr. Bettina Hoffmann und Landesminister Prof. Dr. Armin Willingmann vor Ort im NaturschutzgroĂprojekt âMittelelbe-Schwarze Elster“
Die Parlamentarische StaatssekretĂ€rin bei der Bundesministerin fĂŒr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Bettina Hoffmann, und der Minister fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann waren heute zu Besuch im BiosphĂ€renreservat Mittelelbe, um sich ĂŒber das dortige âchance.natur“-Projekt âMittelelbe-Schwarze Elster“ zu informieren. Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, und der Verwaltungsleiter des BiosphĂ€renreservats, Guido Puhlmann, empfingen beide GĂ€ste in dem Projektgebiet bei Oranienbaum-Wörlitz. Im Auenhaus des BiosphĂ€renreservats informierte Dr. Thomas Vetter, Leiter des ProjektbĂŒros in Wittenberg, ĂŒber die neuesten Entwicklungen und Ziele des Projekts zum Schutz der Flussauen.
Neben der Parlamentarischen StaatssekretĂ€rin und dem Minister waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Landesamtes fĂŒr Umweltschutz und des Landesbetriebes fĂŒr Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalts, der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, der StĂ€dte und Gemeinden und landwirtschaftlicher Betriebe eingeladen.
Parlamentarische StaatssekretĂ€rin im Bundesumweltministerium, Dr. Bettina Hoffmann, bekrĂ€ftigte: âLebendige Flussauen sichern die biologische Vielfalt. Sie mindern auĂerdem die Belastungen der GewĂ€sser, indem sie NĂ€hrstoffeintrĂ€ge zurĂŒckhalten, sie vermindern die Kohlenstofffreisetzung und bieten wirksame Hochwasservorsorge. Mit dem Programm âchance.naturâČ unterstĂŒtzen wir daher gezielt besondere NaturrĂ€ume wie hier an der Mittelelbe zur Renaturierung ihrer Auen.“
Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann sagte: âDas Projekt der Heinz Sielmann Stiftung ist ein groĂer Gewinn fĂŒr Sachsen-Anhalt und Deutschland. Hochwasser- und Naturschutz werden im Landkreis Wittenberg beispielgebend verknĂŒpft, um den natĂŒrlichen WasserrĂŒckhalt von Elbe und Schwarzer Elster nachhaltig zu verbessern. Einerseits werden unsere FlĂŒsse und Flussauen dadurch naturnĂ€her, attraktiver und robuster gegen den Klimawandel. Und andererseits sind die Kulturlandschaft und flussnah besiedelte Bereiche kĂŒnftig besser vor extremen HochwasserschĂ€den geschĂŒtzt.“
Durch das Anbinden der Altarme in den Auen von Elbe und Schwarzer Elster soll ein naturnaher Wasserhaushalt hergestellt und der Hochwasserschutz verbessert werden. Damit diese Vorhaben und die DurchfĂŒhrung der dazu erforderlichen MaĂnahmen im Projektgebiet auch auf breite Zustimmung stoĂen, werden die PlĂ€ne sorgfĂ€ltig geprĂŒft und mit den Menschen vor Ort abgestimmt. Dr. Brickwedde betonte in diesem Zusammenhang: âDas gemeinsame Ziel, nĂ€mlich den Wasserhaushalt der Flussauen zu verbessern, bedeutet gleichzeitig auch, etwas aktiv fĂŒr den Hochwasserschutz zu tun. Denn Naturschutz, Hochwasserschutz und die Verbesserung der Situation fĂŒr die Landwirte schlieĂen sich gegenseitig nicht aus.“
In der ersten Projektphase seit dem 1. Juni 2020 konnten bereits wichtige Meilensteine erreicht werden. Der Pflege- und Entwicklungsplan, der fĂŒr das Projekt von zentraler Bedeutung ist, wurde an das PlanungsbĂŒro Umweltvorhaben in Brandenburg Consult vergeben. Erste MaĂnahmen stellte das BĂŒro bereits vergangene Woche der projektbegleitenden Arbeitsgruppe vor. Die praktische Umsetzung der geplanten MaĂnahmen erfolgt in der zweiten Projektphase, deren Start fĂŒr 2023 geplant ist.
Die Planungsgruppe, wie auch die externe Moderation durch die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, soll eine möglichst umfassende Einbindung und Informierung aller Beteiligter gewÀhrleisten.
ZusÀtzlich ist die neuland+-GmbH & Co. KG, Aulendorf, beauftragt, eine sozioökonomische Studie anzufertigen. Einer der Aspekte der Studie ist unter anderem die regionale Entwicklung des Tourismus.
Die Auswirkungen der Klimakrise sind auch im BiosphĂ€renreservat Mittelelbe zu spĂŒren. Sinkende WasserstĂ€nde und unzureichendes WasserrĂŒckhaltevermögen der Böden gefĂ€hrden den Lebensraum Aue. FĂŒr einen verlĂ€sslichen und nachhaltigen Umgang mit Hochwasser und extremen Hitzephasen ist es erforderlich, den FlĂŒssen mehr Raum zu geben. Nur ökologisch intakte AuenflĂ€chen gewĂ€hrleisten dabei einen natĂŒrlichen Hochwasserschutz.
Die Heinz Sielmann Stiftung plant und koordiniert in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung des BiosphĂ€renreservats Mittelelbe das NaturschutzgroĂprojekt. Gemeinsam soll der ökologische Zustand der FlĂŒsse und Auen im Projektgebiet verbessert werden. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt fĂŒr Naturschutz und vom Ministerium fĂŒr Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt. Die Bundesmittel stammen aus dem Förderprogramm âchance.natur â Bundesförderung Naturschutz“ des Bundesministeriums fĂŒr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Foto: Zusammenfluss Elbe und Schwarze Elster / Mit einer Verbesserung des Wasserhaushaltes der AuenflĂ€chen von Elbe (rechts im Bild) und Schwarzer Elster (im Vordergrund) soll die Region widerstandsfĂ€higer gegenĂŒber Hitze- und Trockenperioden werden.
© Heinz Sielmann Stiftung
