Magdeburg. Der Winterdienst der Landeshauptstadt Magdeburg und der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) ist für die kommende Winterperiode gut gerüstet. Damit Straßen und Gleise im Stadtgebiet auch bei Schnee und Eis sicher befahrbar bleiben, haben Stadt und MVB ihre Einsatzfahrzeuge auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet und die Technik überprüft.
„Das Hauptstraßennetz wird im Bedarfsfall gemeinsam durch Landeshauptstadt und MVB geräumt – eine Entscheidung, die sich in den vergangenen Wintern bewährt hat“, sagt der Leiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes, Andreas Stegemann. Ziel sei es, abgestimmt und effizient vorzugehen, um Schnee und Eis zügig zu beseitigen und den Verkehr so wenig wie möglich zu behindern.
Auch MVB-Betriebsleiter Michael Fürste betont die enge Zusammenarbeit: „Wenn es schneit, arbeiten unsere Teams Hand in Hand. Nur so können wir gewährleisten, dass Straßenbahnen auch bei schwierigen Wetterbedingungen zuverlässig unterwegs sind.“
Hintergründe zum Winterdienst
Die Landeshauptstadt Magdeburg und beauftragte Fremdfirmen sorgen mit insgesamt 20 großen Räum- und Streufahrzeugen für die Befahrbarkeit des Hauptstraßennetzes und die Erreichbarkeit wichtiger öffentlicher Einrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten. „Bei starken und anhaltenden Schneefällen müssen wir uns zunächst auf die verkehrswichtigen Straßen konzentrieren – also Haupt-, Europa- und Bundesstraßen sowie die Strecken des öffentlichen Personennahverkehrs. Nachrangige Straßen werden geräumt, sobald die Kapazitäten dies zulassen“, so Heiko Donner, Teamleiter des städtischen Winterdienstes.
Um Auftausalz effizienter einzusetzen, kommt auch weiterhin die sogenannte FS-100-Technik (Flüssigsalz) zum Einsatz. Dabei handelt es sich um in Wasser gelöstes Natriumchlorid mit einem Anteil von 20 bis 23 Prozent, das bis zu Temperaturen von -6 °C wirksam ist.
Das Hauptaugenmerk der MVB liegt auf der Betriebsfähigkeit des Straßenbahnnetzes. Insgesamt rund 140 Kilometer Gleise müssen schneefrei gehalten werden. Zwei schienengebundene Schneepflüge mit hydraulischen Räumschildern stehen dafür bereit. Sie wurden in den eigenen Werkstätten aus ehemaligen Tatra-Straßenbahnen umgebaut. „Speziell geschulte Kolleginnen und Kollegen steuern diese Fahrzeuge in Zweier-Teams. Über 60 Mitarbeitende sind dafür eingewiesen“, erklärt Michael Fürste.
Um ein Einfrieren der Oberleitungen zu verhindern, verfügt die MVB zudem über eine Spezialstraßenbahn, die die Oberleitung mit einem Glycerin-Gemisch einfettet. Zusätzlich stehen zwei sogenannte Freifahr-Traktionen bereit – Straßenbahnen, die bei Schneefall gezielt durchs Netz fahren, um die Fahrwege offen zu halten. Sollte die Oberleitung trotz der Vorkehrungen mit einem Eispanzer ummantelt sein, so können diese Wagen mit einer Kratzleiste ausgerüstet werden.
Automatisch läuft die Weichenheizung: Bei Frost schalten sich die 281 verbauten Heizungen selbstständig ein und halten so die Weichen funktionsfähig.
Auch an den Haltestellen wird Sicherheit großgeschrieben: Über 50 Mitarbeitende der MVB sowie zusätzliche Kräfte von drei beauftragten Fremdfirmen sorgen dafür, dass Fahrgäste an den über 300 Haltestellen sicher in Bus und Bahn ein- und aussteigen können. Dafür wurden 40 Tonnen Streugut eingelagert.
Die städtischen Salzreserven sind ebenfalls aufgefüllt. Insgesamt stehen 2.300 Tonnen Streusalz und 400 Tonnen Splitt bereit. Bei Bedarf können die Vorräte jederzeit aufgestockt werden. Sollte es zu extremen Wetterlagen kommen, tritt die Koordinierungsgruppe Winterdienst zusammen, um zusätzliche Maßnahmen wie die Schneeabfuhr oder den verstärkten Einsatz kleiner Räumtechnik festzulegen.
„Der Winter 2021 hat uns gezeigt, wie wichtig Vorbereitung, Zusammenarbeit und Erfahrung sind“, sagt MVB-Betriebsleiter Michael Fürste. „Wir tun alles, um den Verkehr auch bei schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Dennoch sind extreme Wetterereignisse immer eine Herausforderung – die wir nur gemeinsam bewältigen können.“
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Text/Foto: MVB/Tim Stein am 22. Oktober 2025