Kriegsdienstverweigerung auf neuem Hoch: Mehr als 3000 AntrÀge in diesem Jahr

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Bundesamt verzeichnet 2025 höchsten Stand seit Aussetzung der Wehrpflicht

OsnabrĂŒck (ots) WĂ€hrend sich die schwarz-rote Koalition auf ein freiwilliges Wehrdienstmodell geeinigt hat, verweigern immer mehr Menschen den Dienst an der Waffe. Bis Ende Oktober 2025 sind beim zustĂ€ndigen Bundesamt fĂŒr Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) 3034 AntrĂ€ge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen. Das berichtet die „Neue OsnabrĂŒcker Zeitung (NOZ)“ unter Berufung auf Zahlen der Behörde.

So viele AntrÀge hatte es zuletzt 2011 gegeben. Laut BAFzA steigen die Antragszahlen seit Jahren an: 2023 waren es 1079 AntrÀge, 2024 gab es eine Verdopplung auf 2249.

Laut Behörde verweigerten in diesem Jahr in mehr als der HĂ€lfte der FĂ€lle Ungediente den Kriegsdienst. Dazu kamen AntrĂ€ge von rund 1300 Reservisten und knapp 150 Soldaten, bestĂ€tigte eine Sprecherin der „NOZ“. Das Bundesamt entscheidet nur bei jenen Menschen, die zuvor von der Bundeswehr als tauglich gemustert worden waren.

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Antwort der Sprecherin des Bundesamtes fĂŒr Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben:

„Zum Stand 31.10.2025 sind im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 im Bundesamt fĂŒr Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) insgesamt 3.034 AntrĂ€ge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen.

Nachstehend erhalten Sie die Übersicht ĂŒber die im BAFzA im Jahr 2025 bis 31.10.2025 eingegangenen AntrĂ€ge auf Kriegsdienstverweigerung unterteilt nach Statusgruppen:

Januar bis Oktober 2025, Stand 31.10.2025

Soldaten: 148

Reservisten: 1324

Ungediente: 1562

Die nachstehende Übersicht zeigt die Zahl der AntrĂ€ge auf Kriegsdienstverweigerung, die in den Jahren 2019 bis 2024 im BAFzA eingegangen sind zum Stand 31.10.2025:

2019: 110

2020: 137

2021: 201

2022: 951

2023: 1.079

2024: 2.249

Eine Auswertung des Alters der Antragstellenden auf Kriegsdienstverweigerung wird im BAFzA nicht erhoben.

Auch wenn die allgemeine Wehrpflicht seit 2011 ausgesetzt ist, besteht fĂŒr das BAFzA weiterhin die gesetzliche Aufgabe und damit auch die entsprechenden Anforderungen an das BAFzA. Das BAFzA begegnet der Herausforderung steigender Antragszahlen damit, bestehende Strukturen sukzessive anzupassen.“

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Quelle: Neue OsnabrĂŒcker Zeitung am 18. November 2025

Foto (c) BAFzA