Kommunen erkennen Kinder- und Jugendbeteiligung als Gewinn

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Halle (Saale). Kommunen und Landkreise in Sachsen-Anhalt entdecken zunehmend die Vorteile einer aktiven Kinder- und Jugendbeteiligung. Auf einem Fachtag „Jugend. Wandel. Kommune. – Zukunft vor Ort sichern“ in Halle (Saale) diskutieren heute 80 Teilnehmende aus Kommunalverwaltungen, Politik und Jugendarbeit Strategien fĂĽr eine jugendgerechte Kommunalentwicklung. Eingeladen hat das Landeszentrum Jugend + Kommune beim Verein KinderStärken e. V. in Stendal – gemeinsam mit der Servicestelle Jugend und Strukturwandel Mitteldeutschland und der Akademie fĂĽr Kinder- und Jugendparlamente Sachsen-Anhalt.

Der Kinder- und Jugendbeauftragte Holger Paech erklärt: „Kommunen, die auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen setzen, setzen auf Gewinn und investieren in ihre eigene Zukunft. Wenn junge Menschen erfahren, dass ihre Stimme gehört und ernst genommen wird, identifizieren sie sich mit ihrer Heimat. Die Chance steigt, dass sie nach Ausbildung oder Studium in die Region zurĂĽckkehren.“

Der Altmarkkreis Salzwedel, der Landkreis Stendal, die Welterbestadt Quedlinburg und die Verbandsgemeinde Wethautal wurden auf der Veranstaltung neu als Pilotkommunen zur Förderung der Kinder- und Jugendbeteiligung vorgestellt. Sie haben mit Unterstützung des Landeszentrums Formate der Kinder- und Jugendbeteiligung ausprobiert.

Der Altmarkkreis Salzwedel hat nach Einschätzung des Landeszentrums einen kraftvollen Beteiligungsimpuls in der Region gesetzt hat. Beteiligung wurde dabei nicht als einmalige Aktion, sondern als Prozess begriffen – unter anderem mit Kinder- und Jugendkonferenzen. Rund 350 junge Menschen haben sich am Prozess beteiligt – kreativ, kritisch und lösungsorientiert.

Der Landkreis Stendal hat unter anderem eine groĂź angelegte Umfrage initiiert, an der sich etwa 1.000 junge Menschen beteiligt haben. Die Ergebnisse sind Ausgangspunkt fĂĽr eine Jugend-Beteiligung in Regionalkonferenzen. Dabei ist es gelungen, Strukturen zu schaffen, die ĂĽber einzelne Projekte hinausgehen.

Die Welterbestadt Quedlinburg steht fĂĽr ein Beispiel, bei dem junge Menschen die Initiative ergriffen haben. In der Laudatio heiĂźt es: „Eine Gruppe junger Menschen hat nicht nur ein eigenes Barcamp organisiert, sondern sich durch Reisen, Projektwochen und kreative Ideen mit viel Herzblut eingebracht.“ Quedlinburg zeige, wie Beteiligung nicht nur strukturell, sondern auch kulturell wachsen kann – von der Schule bis zum Stadtfest.

Die Verbandsgemeinde Wethautal hat einen Jugendbeirat gebildet, in welchem aktuell 14 junge Menschen agieren. Der Beirat hat nicht nur wichtige Themen aufgegriffen – von sicheren Schulwegen bis zu kĂĽnstlerischer Gestaltung öffentlicher Orte – sondern wird von der Kommunalverwaltung als Stimme von jungen Menschen ernst genommen.

Quelle: Ministerium fĂĽr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 17. Juni 2025

Foto © Landeszentrum Jugend + Kommune