Gemeinsame Stellungnahme der UniversitÀtsmedizinen Halle und Magdeburg zum weiteren Pandemie-Management

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Appell fĂŒr schnelles, pragmatisches, konsequentes Handeln!

Wir sind Ă€ußerst besorgt angesichts des dramatischen Anstiegs der COVID-19 Infektionen und Hospitalisierungen in den letzten Wochen. Die Belastung des Gesundheitswesens und damit auch der Uniklinika als Maximalversorger nimmt stetig zu. Die VersorgungskapazitĂ€ten der Intensivstationen sind begrenzt und die Gefahr, dass dessen Grenzen erreicht werden, wird immer konkreter. Die Gefahr steigt, dass andere schwere Erkrankungen nicht rechtzeitig intensivmedizinisch behandelt werden können. Dazu kommen die Überlastung des Personals und durch die Infektionslage bedingte PersonalausfĂ€lle.

Es gibt die notwendigen Werkzeuge, um diese vierte Welle noch abzumildern und die langfristig notwendige BasisimmunitĂ€t der Bevölkerung zu erreichen. DafĂŒr mĂŒssen diese Werkzeuge schnell, pragmatisch und konsequent eingesetzt werden. Ein unverzĂŒgliches Handeln ist erforderlich, Partikularinteressen-getriebene Diskussionen haben jetzt keinen Platz.

Wir empfehlen dringend den Maßgaben der Stufe 2 der Control-COVID-Strategie des RKI zu folgen (2G/3G bzw. 2Gplus). Dies bedeutet konkret die konsequente EinfĂŒhrung von 2G bzw. bei zunehmendem Infektionsdruck auch 2Gplus im Alltagsleben und die Umsetzung von 3G im Bereich von (hoch)schulischer Ausbildung und Beruf sowie die strikte Kontrolle der Einhaltung der Regeln verbunden mit der Sanktionierung von RegelverstĂ¶ĂŸen. DafĂŒr ist es aus unserer Sicht auch zwingend notwendig, ein flĂ€chendeckendes Angebot an kostenlosen Testzentren fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger vorzuhalten.

Neben den kurzfristig einzuleitenden Maßnahmen mĂŒssen wir unbedingt Sorge dafĂŒr tragen, dass die notwendige BasisimmunitĂ€t aufgebaut wird, so dass die vierte Welle nicht in eine fĂŒnfte Welle ĂŒbergeht. Dies kann nur durch eine hohe Impfquote erreicht werden, aber es kann erreicht werden!

Hierzu mĂŒssen die Impf-Anstrengungen massiv verstĂ€rkt werden, so dass in wenigen Wochen die gesamte Bevölkerung eine Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung erhalten kann. DafĂŒr mĂŒssen schnell pragmatische Strategien großflĂ€chig eingesetzt werden, um die Impfung kurzfristig und niederschwellig zu den Menschen zu bringen bzw. wohnortnah durchgehend verfĂŒgbar zu machen. Eine großflĂ€chige Impf-Kampagne schĂŒtzt auch die, die sich bisher nicht impfen lassen können, wie z.B. Kinder unter 12 Jahren.

Die UniversitĂ€tskliniken stehen zur UnterstĂŒtzung bereit.

Diese Stellungnahme erfolgt durch:

‱ die FakultĂ€tsvorstĂ€nde der Medizinischen FakultĂ€ten in Magdeburg und Halle (Saale)

‱ die KlinikumsvorstĂ€nde der UniversitĂ€tskliniken in Magdeburg und Halle (Saale)

‱ den Personalrat der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t/Medizinischen FakultĂ€t Magdeburg

‱ den Personalrat des UniversitĂ€tsklinikum Magdeburg A.ö.R.

Foto (c) UniversitÀtsklinikum Magdeburg