Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg: Vortrag von Dr. Wiebke Janssen über „Halbstarke in der DDR“

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Magdeburg. Am 25. Mai 2023, 18 Uhr referiert die Historikerin Dr. Wiebke Janssen in der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg über „Halbstarke in der DDR“.

Die „Halbstarken“ gelten als erste amerikanisierte Jugendkultur in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Sie orientierten sich in Kleidung und Habitus an Filmschauspielern wie James Dean und Marlon Brando sowie den RockʼnʼRoll-Ikonen Elvis Presley und Bill Haley. Auch Teile der DDR-Jugend waren von diesen Idolen begeistert. Die SED sah darin eine „amerikanische Unkultur“ und diskreditierte diese als „Störfeuer des Klassenfeindes“. Die „Halbstarken“, in der DDR „Rowdys“ genannt, wurden kriminalisiert und von Volkspolizei und Staatssicherheit verfolgt.

Wiebke Janssen hat umfangreich zu den Halbstarken in Ostdeutschland recherchiert und dabei auch Zeitzeugen interviewt. Sie beschreibt die offizielle Jugendpolitik der SED in den frühen Jahren der DDR bis hin zur Überwachung und Kontrolle jugendlicher Gruppierungen und deren zunehmende Kriminalisierung und strafrechtliche Verfolgung. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, mit der Referentin ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg mit dem Dokumentationszentrum des Bürgerkomitees Magdeburg e.V. Der Eintritt ist frei.

Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg

Text: Matthias Ohms

Bild © Bürgerkomitee Magdeburg e.V. Foto C. Zollenkop