Hundisburg. Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze hat gestern im Haus des Waldes in Hundisburg zehn Absolventinnen und Absolventen des Kurses „Waldpädagogik“ ihre Abschlusszertifikate überreicht. Die Fortbildung vermittelt fundiertes Wissen rund um den Wald sowie pädagogische Fähigkeiten für die Umweltbildung im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Forstminister Sven Schulze betont bei der Übergabe: „Qualifizierte Waldpädagoginnen und Waldpädagogen leisten einen wichtigen Beitrag für Umweltbewusstsein und nachhaltiges Handeln. Der Wald ist ein hervorragender Lernort, an dem sich die Zusammenhänge zwischen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft besonders anschaulich vermitteln lassen. Wer hier lernt, begreift buchstäblich mit allen Sinnen. Sachsen-Anhalt hat mit diesem Qualifizierungsangebot eine Vorreiterrolle übernommen, auf die wir zu Recht stolz sein können.“
Anspruchsvolle Qualifizierung
Die frisch zertifizierten Waldpädagoginnen und Waldpädagogen haben seit Juni 2025 einen 22-tägigen Qualifizierungskurs durchlaufen, 40 Stunden Praktikum in waldpädagogischen Einrichtungen geleistet und erfolgreich eine halbtägige Einzelprüfung bestanden. Mit dem Zertifikat sind sie qualifiziert, professionelle Bildungsarbeit im Wald methodisch vielfältig umzusetzen.
Die Prüfung stellt hohe Anforderungen: Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen eine waldpädagogische Veranstaltung mit einer echten Prüfungsgruppe – meist einer Schulklasse – konzipieren, durchführen und reflektieren. Die praktische Prüfung dauert rund 1,5 Stunden, gefolgt von einem 30-minütigen Fachgespräch. Bewertet wird unter anderem, wie kompetent und erlebnisreich Wissen über den Wald vermittelt und dabei Schlüsselkompetenzen für Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert werden.
Sachsen-Anhalt als bundesweiter Vorreiter
Sachsen-Anhalt war 2008 das erste Bundesland, das länderübergreifende Qualitätsstandards zum Zertifikat Waldpädagogik umsetzte. Das staatliche Zertifikat wird bundesweit anerkannt. Das Haus des Waldes in Hundisburg organisiert als zentrale forstliche Umweltbildungseinrichtung des Landeszentrums Wald im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten die Qualifizierung und Prüfung.
Der Kurs richtet sich an Forstbedienstete, Erzieher, Pädagogen, Lehrkräfte sowie alle, die den Wald als Lernort nutzen möchten. Mit 22 Kurstagen gliedert sich die Qualifizierung in Grundmodule, Hauptmodule und Wahlpflichtkurse. Die Nachfrage ist hoch: Regelmäßig gehen 30 bis 40 Bewerbungen für 18 Kursplätze ein.
Interessierte können sich für den nächsten Kurs bewerben. Weitere Informationen zum Zertifikatskurs sind abrufbar unter: www.lzw.sachsen-anhalt.de
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Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt
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