Folgen des Russland-Ukraine-Konfliktes fĂŒr den Bau

Veröffentlicht in: Sachsen-Anhalt | 0
  • Große Betroffenheit bei den Mitgliedsunternehmen des BIVO
  • Erhebliche Preissteigerungen und drohende LieferengpĂ€sse

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird uns aktuell deutlich vor Augen gefĂŒhrt, wie fragil und gleichzeitig wertvoll Frieden und Freiheit in unserer Welt sind. Mit dem Konflikt geht eine Zeitenwende in der Geschichte Europas einher, die auch Auswirkungen auf die ostdeutsche Bauwirtschaft hat. Erhebliche Materialpreissteigerungen und drohende LieferengpĂ€sse sind die Folge. Der HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO), Dr. Robert Momberg (Foto), ordnet die derzeitigen Entwicklungen wie folgt ein:

„Die Preissteigerungen sind bisher noch nicht auf gravierende Lieferprobleme oder MaterialausfĂ€lle zurĂŒckzufĂŒhren, sondern auf die Angst vor drohenden LieferausfĂ€llen. Inwieweit und vor allem wann es zu angebotsseitigen MaterialengpĂ€ssen kommen wird, lĂ€sst sich aktuell noch nicht beurteilen.“ FĂŒr die Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Liefertermine fĂŒr Baumaterialien zu bekommen. Teilweise nehmen Baustofflieferanten bereits jetzt keine Anfragen mehr entgegen. Besonders stark von Lieferschwierigkeiten betroffen sind derzeit vor allem erdölbasierte Materialien wie Bitumen sowie Stahl und Aluminium.

Die Bauunternehmen sehen sich zudem massiv mit steigenden Energie- und Treibstoffpreisen konfrontiert. Vor allem die Kosten fĂŒr Dieselkraftstoff machen den Unternehmen und Speditionen zu schaffen. Die daraus resultierenden erhöhten Transport- und Baumaschinenkosten sind eine zusĂ€tzliche Belastung fĂŒr die Bauwirtschaft.

„Aufgrund dieser besonderen Lage mĂŒssen faire und partnerschaftliche Lösungen zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern fĂŒr den Umgang mit Lieferproblemen und zum Ausgleich der enormen Materialpreissteigerungen gefunden werden. Darunter fĂ€llt beispielsweise die Vereinbarung von Stoffpreisgleitklauseln, auch in bestehenden VertrĂ€gen. Nur so können die Bauunternehmen auch weiterhin ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen“, fordert Momberg abschließend.

Foto: Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost (c) BIVO

Der Bauindustrieverband Ost e. V. vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 BeschÀftigten in den LÀndern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.