Familienhebammen unterstĂŒtzen Familien in schwierigen Lagen

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Magdeburg. Der Schutz vor einer möglichen KindeswohlgefĂ€hrdung in Sachsen-Anhalt wird weiter gestĂ€rkt. 13 Hebammen und Mitarbeitende des Gesundheitswesens beginnen eine berufsbegleitende Weiterbildung zu entsprechenden FachkrĂ€ften der FrĂŒhen Hilfen in Sachsen-Anhalt. Sie werden bis November 2023 nach einem bundesweit anerkannten Qualifizierungskurs zu Familienhebammen und zu Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin bzw. -pfleger qualifiziert. Nach Abschluss werden 82 dieser FachkrĂ€fte im Land jĂ€hrlich etwa rund 500 Familien betreuen. Sie unterstĂŒtzen werdende Eltern in der Schwangerschaft und Familien in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes. „Der Bedarf an wirksamer UnterstĂŒtzung steigt. Vor allem wĂ€hrend der Pandemie ist die psychische Belastung von Eltern mit Kleinkindern deutlich gestiegen. Doch jedes Kind hat ein Recht auf ein gewaltfreies und gesundes Aufwachsen“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne.

Die FachkrĂ€fte der FrĂŒhen Hilfen begleiten oft ĂŒberforderte oder verzweifelte Eltern als Ratgeber und helfen, Probleme zu bewĂ€ltigen. Ziel ist es, Risiken fĂŒr das Kindeswohl frĂŒhzeitig zu erkennen und zu minimieren. Auch bei schwierigen Lagen – wie Eltern mit psychischen Erkrankungen oder Familien mit hohen Stressbelastungen insgesamt – sind sie Ansprechpartner, die fĂŒr die Betreuung mehr Zeit dafĂŒr aufbringen können, als eine klassische Hebamme.

Hintergrund:

Sachsen-Anhalt hatte bereits 2006 mit dem Landesmodellprojekt Familienhebammen in Sachen FrĂŒhe Hilfen Pionierarbeit geleistet. 2012 wurde mit der Bundesinitiative FrĂŒhe Hilfen ein Grundstein gelegt, um auch bundesweit ein tragfĂ€higes Netz an UnterstĂŒtzungsmaßnahmen aufzubauen. Im Jahr 2017 ist diese Initiative in die rechtliche Form einer Stiftung ĂŒberfĂŒhrt und damit dauerhaft gesichert worden.

Der Bund stellt durch die Bundesstiftung FrĂŒhe Hilfen die Arbeit der Netzwerke und die psychosoziale UnterstĂŒtzung von Familien in den LĂ€ndern und Kommunen ĂŒber die Mittel der Stiftung mit jĂ€hrlich 51 Millionen Euro sicher. FĂŒr die Umsetzung der FrĂŒhen Hilfen erhielt Sachsen-Anhalt rund 1,5 Millionen Euro. Etwa 1,34 Millionen Euro wurden den Lokalen Netzwerke fĂŒr FrĂŒhe Hilfen und Kinderschutz fĂŒr die Organisation und Pflege zur VerfĂŒgung gestellt.

Foto (c) BD-LPSA