Drama: Narziss und Goldmund (ZDF 20:15 – 22:00 Uhr)

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Deutschland im Mittelalter. Zwei Leben: WÀhrend Narziss sein Kloster nie verlÀsst, macht Goldmund elementare menschliche Erfahrungen in der Welt: Schmerz, Todesangst, Rausch, Ekstase.

Doch die beiden unterschiedlichen MĂ€nner verbindet ihr Leben lang ein tiefes GefĂŒhl fĂŒreinander. Starbesetzte Verfilmung des berĂŒhmten Romans von Hermann Hesse. Regie fĂŒhrte Oscar-PreistrĂ€ger Stefan Ruzowitzky.

Ein zorniger Vater bringt einen kleinen Jungen, Goldmund (jung: Jeremy Miliker, erwachsen: Jannis Niewöhner) in ein Benediktinerkloster. Der Junge ist aus einem Seitensprung entstanden, was der Mann nicht verzeihen kann. Er will das Kind, das Priester werden soll, nie mehr sehen. Ein anderer Junge, der Novize Narziss (jung: Oskar von Schönfels, erwachsen: Sabin Tambrea), beobachtet das Geschehen aus sicherer Distanz.

Es bleibt nicht bei Distanz. Bald schon werden Narziss und Goldmund Freunde, stehen fĂŒreinander ein. WĂ€hrend Narziss sein Heil in klösterlicher Abgeschiedenheit, sogar Selbstgeißelung, sucht, hat Goldmund – und mit ihm eine Reihe der anderen Novizen – allzu menschliche GelĂŒste.

Außerdem sucht Goldmund seine Mutter. Nur die verblassende Erinnerung ist ihm geblieben. Als er eine Wahrsagerin trifft, die scheinbar das Amulett seiner Mutter trĂ€gt, beflĂŒgelt dies seinen Wunsch, die Mutter wiederzufinden. Eine Spur fĂŒhrt nach FĂŒrstenberg. Goldmund verlĂ€sst das Kloster.

Erst 15 Jahre spĂ€ter sehen sich die Jugendfreunde wieder. Narziss ist mittlerweile der Abt des Klosters. Goldmund hat ein wechselhaftes Leben hinter sich, in dem sehr verschiedene Frauen wichtige Rollen spielten: Die FĂŒrstentöchter Lydia (Emilia SchĂŒle) und Julia (Elisa Schlott), die Bildhauerstochter Lisbeth (Roxane Duran), die Magd des Bildhauers, Lene (Henriette Confurius), eine alte GrĂ€fin (Sunnyi Melles) und die JĂŒdin Rebekka (Jessica Schwarz).

Bildhauer Nikolaus (Uwe Ochsenknecht) hatte das ungeformte Talent Goldmunds als KĂŒnstler entdeckt, doch er konnte Goldmund, der immer noch nach seiner Mutter sucht, nicht halten. Erst als Goldmund in das Haus seines auf dem Sterbebett liegenden Vaters zurĂŒckkehrt, erfĂ€hrt er, dass die Suche nach der Mutter ergebnislos bleiben wird.

Narziss lauscht den Erlebnissen des Freundes. Er will ihn nicht wieder verlieren und beauftragt ihn mit der Erschaffung eines Altars fĂŒr das Kloster. Das Ergebnis: Ein von Goldmunds Lebenserfahrungen geprĂ€gtes, innovatives Kunstwerk. Die innige Verbundenheit von Narziss und Goldmund weckt Misstrauen und Eifersucht. Prior Lothar (AndrĂ© M. Hennicke), der Narziss und Goldmund noch aus Kindertagen kennt, zĂŒndet den Altar an. Bei dem Versuch, sein Werk zu retten, wird Goldmund in den Flammen schwer verletzt und stirbt in Narziss‘ Armen.

Regisseur Stefan Ruzowitzky (Oscar fĂŒr „Die FĂ€lscher“) entschied sich fĂŒr eine freie, moderne Adaption des Romans von Hermann Hesse.
„Narziss und Goldmund“ war zu Lebzeiten Hesses (1877- 1962) sein erfolgreichstes Werk und wurde in 30 Sprachen ĂŒbersetzt. Es trĂ€gt autobiografische ZĂŒge.

Gedreht wurde in Österreich, Tschechien und SĂŒdtirol. Einer der Hauptdrehorte des Films war die 1145 errichtete Burg Hardegg in Niederösterreich. Viele weitere Aufnahmen entstanden auf diversen Burgen Tschechiens sowie dem Open-Air-Museum Repora und im Dom der heiligen Barbara in KutnĂĄ Hora.

Der Film ist Produktionsdesigner Isidor Wimmer (1954-2016) gewidmet, mit dem Regisseur Ruzowitzky hÀufig zusammengearbeitet hat.

Laufzeit: 105 Minuten
Genre: Drama, A, D 2020
Regie: Stefan Ruzowitzky
FSK: 12

Schauspieler:

Goldmund – Jannis Niewöhner
Narziss – Sabin Tambrea
Lene – Henriette Confurius
Lydia – Emilia SchĂŒle
Julia – Elisa Schlott
Lothar – AndrĂ© M. Hennicke
Abt Daniel – Branko Samarovski
Anselm – Kida Khodr Ramadan

Trailer: