Dr. Alice Kitay erhÀlt Walter-Krienitz-Doktorandenpreis 2022

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Dr. Alice Kitay von der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg erhĂ€lt fĂŒr ihre Dissertation zum Thema MagensĂ€ureĂŒberproduktion den Walter-Krienitz-Doktorandenpreis 2022.

Magdeburg. Der Walter-Krienitz-Verein zur Förderung der Medizin e. V. bewahrt das wissenschaftliche Erbe des HalberstĂ€dter Arztes Walter Krienitz als Wegbereiter der modernen Magenbakteriologie und wĂŒrdigt jedes Jahr Menschen fĂŒr herausragende Leistungen in Medizin und Kultur. Die Auszeichnung mit dem Walter-Krienitz-Doktorandenpreis fĂŒr das Jahr 2022 geht an Dr. Alice Kitay fĂŒr ihre Dissertation zum Thema „Untersuchungen der Regulation von Mechanismen der MagensĂ€uresekretion“. Die Auswahl erfolgte durch die Nachwuchskommission der Medizinischen FakultĂ€t der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Alexander Link, Leiter der Sektion Molekulare Gastroenterologie und Mikrobiota-assoziierte Erkrankungen von der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Magdeburg. Ziel der Arbeit war es, ein besseres VerstĂ€ndnis der regulĂ€ren Magenfunktion sowie der FunktionsablĂ€ufe krankhafter Prozesse wie z.B. der MagensĂ€ureĂŒberproduktion zu gewinnen und bisherige medikamentöse Therapien zu untersuchen.

„Ich fĂŒhle mich sehr geehrt diesen Preis zu erhalten und empfinde es als große WertschĂ€tzung meiner Arbeit. Dies bestĂ€rkt mich natĂŒrlich umso mehr wissenschaftlich weiterzumachen und eine akademische Karriere anzustreben“, erklĂ€rt Dr. Kitay. Die gebĂŒrtige Bielefelderin hat in Göttingen und Magdeburg Humanmedizin studiert. Derzeit absolviert sie ihre Facharztausbildung am UniversitĂ€tsspital ZĂŒrich in der Schweiz. Ein Forschungsaufenthalt 2016 in den USA an der renommierten Yale University School of Medicine in Kombination mit dem wissenschaftlichen Fokus von Gastroenterologe Prof. Dr. Link in Magdeburg bekrĂ€ftigte sie schließlich, sich im Rahmen ihrer Forschungsarbeit intensiv mit Reflux zu befassen. „Bereits jeder fĂŒnfte Mensch in Deutschland leidet an Sodbrennen. Übergewicht, Medikamente, Infektionen, Stress, Nikotin und Koffein können die komplexen Regulationsmechanismen der MagendrĂŒsen beeinflussen und zu einer SĂ€ureĂŒberproduktion und Reflux fĂŒhren“, erzĂ€hlt die junge Ärztin. In der Folge kommt es unter anderem zu SchleimhautverĂ€nderungen und Blutungen, die schließlich in einem strukturellen Umbau der Magenschleimhaut, einer sogenannten Metaplasie, mĂŒnden.  Das Problem: „Effektive Medikamente gegen Reflux existieren, aber Langzeitstudien belegen Nebenwirkungen, wie beispielweise das erhöhte Osteoporoserisiko unter einer dauerhaften Therapie mit Omeprazol.“ In ihrer Dissertation hat sich Dr. Kitay deshalb mit Alternativen in Form von ZinksulfatprĂ€paraten auseinandergesetzt und ihren Eintritt in die DrĂŒsenzellen der Magenschleimhaut untersucht.

„Schnell hat sich herausgestellt, dass die von uns genutzte Methode fĂŒr diverse Pharmazeutika anwendbar ist und somit ein breites Spektrum von Medikamenten und deren Einfluss auf die MagensĂ€ureproduktion untersucht werden kann. Wir konnten auf diese Weise auch bestĂ€tigen, dass L-Arginin, Aspirin und Calcium auf den pH-Wert des Magens und somit auf die MagensĂ€ureproduktion Einfluss nehmen. Das VerstĂ€ndnis dieser komplexen Regulationsmechanismen könnten zukĂŒnftig Basis neuer medikamentöser Entwicklungen sein“, beschreibt Dr. Kitay die Erkenntnisse ihrer Arbeit, auf die sie sehr stolz ist.

„Lösungen haben wir immer im Kollektiv als Laborteam gesucht. Wir haben versucht jeden Schritt unserer Arbeit zu durchdenken, zu verstehen und immer wieder zu verbessern.“ Und falls man doch mal nicht weiterkommt, lohne es sich immer den Doktorvater oder Betreuer um Rat zu bitten, erzĂ€hlt Dr. Kitay. „Deren Perspektive ist meist etwas nĂŒchterner und von außen betrachtet sehen sie hĂ€ufig AnsĂ€tze, die man selbst aus den Augen verloren hat.“

Nach ihrer Facharztausbildung plant Dr. Kitay weiter in der Wissenschaft aktiv zu bleiben. Sie beschĂ€ftigt sich immer noch mit medikamentösen Auswirkungen, mittlerweile aber von Pharmaka, die die Photorezeptoren des Auges betreffen. Eventuell wird es sie fĂŒr einen Postdoc nochmal ins Ausland ziehen.

Foto: Portrait von Dr. Alice Kitay. Bildquelle: UniversitÀtsmedizin Magdeburg