Berlin, 29. Juli 2025 â Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Absolventinnen und Absolventen in der Pflege als positives Signal zur Behebung des Pflegepersonalmangels, erkennt aber weiter gröĂte Herausforderungen zur BewĂ€ltigung der FachkrĂ€ftekrise in Pflege und Gesundheit. Dazu erklĂ€rt die stellvertretende DKG-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Henriette Neumeyer (Foto):
âMit 37.400 haben im vergangenen Jahr fast 4000 Personen mehr als im Vorjahr die Pflege-Ausbildung beendet. Das zeigt, dass viele Reformen im Pflegeberuf richtig waren und nun ihre Wirkung zeigen: Wer eine Ausbildung in der Pflege absolviert, muss nicht nur wie noch vor Jahren ĂŒblich kein Schulgeld mehr bezahlen, sondern kann auch auf eine der besten VergĂŒtungen aller Ausbildungsberufe zĂ€hlen. Deutliche Gehaltssteigerungen weit ĂŒber dem deutschen Durchschnitt haben den Pflegeberuf auch nach Abschluss der Ausbildung finanziell interessant gemacht. Vor allem aber haben sich die jungen Menschen fĂŒr einen sinnstiftenden und absolut krisenfesten Beruf entschieden. Trotzdem bleibt noch viel zu tun: Neben der attraktiven Gestaltung der Pflege-GehĂ€lter sind Akademisierung und KompetenzĂŒbertragung SchlĂŒsselthemen fĂŒr die nachhaltige Bindung von PflegefachkrĂ€ften. Mit dem Pflegekompetenzgesetz ist die Bundesregierung auf dem richtigen Weg.
Trotz all der guten Nachrichten können die derzeitigen Absolventinnen und Absolventen die aus dem Beruf scheidenden PflegekrĂ€fte nicht vollstĂ€ndig ersetzen. Hinzu kommt der demografische Wandel und der damit erhöhte Pflegebedarf. Neben besserer Aufteilung der hochqualifizierten Arbeitskraft in der Pflege braucht es deswegen weitere Instrumente: Die BĂŒrokratielast im Krankenhaus muss drastisch reduziert werden. Jede Pflegekraft muss heute im Durchschnitt drei Stunden ihrer tĂ€glichen Arbeitszeit fĂŒr administrative Aufgaben aufwenden. Diesen achtlosen Umgang mit hochqualifizierten ArbeitskrĂ€ften können wir uns angesichts des dramatischen FachkrĂ€ftemangels nicht mehr leisten. Allein die Halbierung der BĂŒrokratielast wĂŒrde so viel Arbeitskraft und -zeit freisetzen, dass der FachkrĂ€ftemangel in der Pflege mit einem Schlag gelöst wĂ€re.
Ein weiterer Baustein bei der BewĂ€ltigung des FachkrĂ€ftemangels ist die Einwanderung. Auch hier mĂŒssen die Anerkennungs- und Einwanderungsverfahren drastisch verkĂŒrzt, vereinfacht, vereinheitlicht und digitalisiert werden. Im Wettbewerb um FachkrĂ€fte fĂ€llt Deutschland aufgrund seiner komplizierten, langwierigen und analogen Verfahren immer weiter nach hinten. Die Bundesregierung hat Signale gegeben, die Situation zu verbessern. Nun mĂŒssen den Worten schnell Taten folgen.â
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) am 29. Jul 2025
Foto: Prof. Dr. Henriette Neumeyer (c) DKG
