Die deutsche Wirtschaft steht unter dem Eindruck des russischen Ăberfalls auf die Ukraine. Viele wirtschaftliche Kennziffern erfassen die Folgen der Invasion aber lĂ€ngst noch nicht umfassend, weshalb sich das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) noch ganz gut hĂ€lt, aber bereits deutlich trĂŒberen Zeiten entgegenblickt. Darauf deuten nicht zuletzt die jĂŒngsten Wirtschaftserwartungen der Unternehmen hin. Zudem dĂŒrfte die deutsche Wirtschaft bereits im ersten Quartal des Jahres 2022 leicht geschrumpft sein. Im zweiten Quartal wird der Krieg und die damit einhergehende wirtschaftliche Belastung wohl noch stĂ€rker durchschlagen.
Nachdem sich die LieferengpĂ€sse des vergangenen Jahres zu Beginn des laufenden Jahres allmĂ€hlich zu lösen schienen, dĂŒrften nun neue Verwerfungen die Industriekonjunktur bremsen: Neben der Verknappung wichtiger Agrar- und Industrierohstoffe im Zuge des Krieges in der Ukraine behindern auch erneute Corona-Lockdowns in China den Welthandel. Das Konjunkturbarometer hĂ€lt sich mit aktuell 106 Punkten zwar noch in etwa auf dem Niveau des Abschlussquartals 2021, in dem die deutsche Wirtschaft ebenfalls bereits geschrumpft war, dĂŒrfte aber schon bald deutlich fallen.
Positiv trĂ€gt derzeit die rasche Belebung der konsumnahen DienstleisterInnen, etwa im Gastgewerbe, bei. Diese hatten unter den Corona-Infektionswellen seit Beginn des vergangenen Herbstes gelitten, schlagen aber seit Januar wieder einen spĂŒrbaren AufwĂ€rtstrend ein.
Text/Foto DIW