DIW Berlin Statement: Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist nicht abgeblasen

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Das Statistische Bundesamt hat heute bekannt gegeben, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im zweiten Quartal 2025 um 0,1 Prozent gegenĂŒber dem ersten Quartal gesunken ist. Dazu eine EinschĂ€tzung von Geraldine Dany-Knedlik, Konjunkturchefin des Deutschen Instituts fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

„Die deutsche Wirtschaft hat nach starkem Jahresauftakt leicht an Tempo verloren, der Aufschwung ist damit aber nicht abgeblasen. Jetzt ist Geduld gefragt. Produktion und GeschĂ€ftsklima im Verarbeitenden Gewerbe entwickeln sich positiv. Auch die Einigung im Zollstreit zwischen der EU und den USA sorgt fĂŒr mehr Planungssicherheit, wenngleich – nach allem, was man bisher weiß – keine Entlastung bei den Zöllen zu erwarten ist. Im Gegenteil, die Belastungen werden wohl leicht steigen. Einen entscheidenden Beitrag zu einem stĂ€rkeren Aufschwung werden die geplanten Investitionen aus dem Sondervermögen fĂŒr Infrastruktur und Klimaschutz leisten. Zwar sind im aktuellen Haushaltsentwurf 37 Milliarden Euro fĂŒr dieses Jahr und ĂŒber 55 Milliarden Euro fĂŒr 2026 vorgesehen, doch die Erfahrung zeigt, dass das sehr ambitioniert ist. Es wĂ€re schon eine Erfolgsgeschichte, wenn die HĂ€lfte der geplanten Mittel abfließen wĂŒrde. Die Umsetzung der Projekte braucht Zeit. Planung, Vergabe und Umsetzungsphase verzögern die Wirkung, sodass spĂŒrbare Impulse erst ab 2026 zu erwarten sind.“

Foto: Dr. Geraldine Dany-Knedlik (c) DIW Berlin am 30. Juli 2025