Deutsch-japanische Gesellschaft in der Stadtbibliothek Magdeburg / Vortrag: Die japanische Mentalität nach Shinto

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Magdeburg. „Ja, Japaner sind etwas seltsam. Warum wird in Japan eine Katze zum Bahnhofsvorstand berufen? Warum bedeutet „dumm“ in Japan quasi „heilig“? Die japanische Mentalität ist mysteriös – selbst fĂĽr Japaner. Dieses Mysterium hat seinen eigentlichen Ursprung im Shinto.“

Als sich 2011 die Nuklearkatastrophe in Fukushima mit verheerenden Folgen ereignete, entsprach es offenbar der japanischen Lebensweise, dass die betroffenen Menschen geduldig mit ihrem schmerzhaften Schicksal umgingen, Ruhe und Ordnung stabil blieben und es weder zu PlĂĽnderungen noch zu Gewalt kam.

In seinem Vortrag „Die japanische Mentalität nach Shinto“ am Donnerstag, 27. April, in der Stadtbibliothek geht Takuro Okada dieser typisch erscheinenden fernöstlichen Geisteshaltung auf den Grund.

Die japanische Mentalität ist selbst fĂĽr moderne Japaner oftmals mysteriös. Wenn etwa eine Katze zum Bahnhofsvorstand „berufen“ oder das Wort „dumm“ gleichbedeutend mit „heilig“ verwendet wird. Heute kennt man in Europa und anderswo auĂźerhalb Japans bereits einiges von diesem fernöstlichen Land: Sushi, Samurai, Ninja, Geisha, Haiku… Doch der innerste Sinn, der Kern der volkstĂĽmlichen Mentalität Japans lässt sich nicht anhand seiner „Exportschlager“ oder seiner gängigen Darstellung in den Massenmedien begreifen, ist der Referent ĂĽberzeugt.

FĂĽr Takuro Okada liegt der SchlĂĽssel zum Verständnis der „seelischen Wahrheit“ der Japaner letztlich in der japanischen Ur-Religion Shinto. Als mystische Glaubensform lässt sie sich als alternative Lebensweise wie ein Gegenpol zu der oft verwirrenden Vielfalt und Hektik der modernen Gesellschaft praktizieren.
Shinto biete dabei Lösungen für die großen Fragen: Was heißt Leben? Was bedeutet Glück?

Takuro Okada kommt aus Augsburg nach Magdeburg und wurde 1987 in Osaka geboren. Der ausgebildete Cellist machte während seines Musikstudiums eingehende Erfahrungen mit der deutschen Mentalität, die ihn dazu motivierten, die eigenen volkstümlichen japanischen Charakteristika zum Thema zu machen. Als Vermittler und Botschafter zwischen beiden Ländern ist er heute mit seinen Vorträgen in der gesamten Bundesrepublik unterwegs. Neben Shinto gehört die Zen-Forschung zu seinen besonderen Interessensgebieten. Außerdem hat er eine Methode zur täglichen körperlichen Praxis entwickelt, in die neben musikalische Motiven typisch japanische Elemente wie Karate und Qigong eingeflossen sind.

Alle interessierten Besucher sind zum Vortrag „Die japanische Mentalität nach Shinto“ von Takuro Okada am Donnerstag, 27. April, um 17 Uhr herzlich in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, willkommen, zu dem die Deutsch-japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt einlädt. Der Eintritt ist frei.

Text: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst

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