Deutlicher Anstieg von Norovirus-Infektionen in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg, 21. November 2022 – Gut die HĂ€lfte aller Durchfallerkrankungen wird durch Noroviren ausgelöst. Die Infektionszahlen sind in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt wieder stark angestiegen und ĂŒbersteigen die Zahlen der Vorjahre 2021 und 2020 zum Teil erheblich. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach wurden in Sachsen-Anhalt seit Beginn dieses Jahres bis Anfang November (44. Kalenderwoche) bereits 3.050 Infektionen mit dem Norovirus gemeldet.

Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es hingegen nur rund 2.800, im Vergleichszeitraum des Jahres 2020 lediglich knapp 1.600 Infektionen. Im Jahr 2019, noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wurden bis Ende Oktober mehr als 3.500 Norovirus-Infektionen gemeldet. „Die Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatten und haben einen positiven Nebeneffekt. Sie ließen die Infektionszahlen auch bei anderen Krankheitserregern deutlich sinken. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit treten Magen-Darm-Infekte jedoch wieder hĂ€ufiger auf“, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt.

Noroviren sind hoch ansteckend, lassen sich nur schwer eindÀmmen

Übertragen wĂŒrden Noroviren von Mensch zu Mensch, meist ĂŒber eine sogenannte Schmierinfektion. Schon wenige Viruspartikel (10 bis 100) genĂŒgten, um eine Infektion auszulösen. Noroviren verursachen starke DurchfĂ€lle und heftiges Erbrechen, hĂ€ufig begleitet von BauchkrĂ€mpfen, Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und in seltenen FĂ€llen auch erhöhter Körpertemperatur. „Wer sich mit Noroviren angesteckt hat, merkt das ziemlich schnell. Man wird innerhalb weniger Stunden krank. Auch wenn Durchfall und Erbrechen natĂŒrlich sehr unangenehm sind, klingen die Beschwerden bei Betroffenen in den allermeisten FĂ€llen nach zwölf bis 72 Stunden wieder ab“, sagt BARMER-Landeschef Wiedemann. Bei Menschen mit einem geschwĂ€chtem Immunsystem, Ă€lteren Erkrankten oder auch Kleinkindern solle im Zweifel immer Ă€rztlicher Rat gesucht werden.

HĂ€ndewaschen ein absolutes Muss

Trotz des hohen Infektionsrisikos könne man sich schĂŒtzen. „Der wichtigste und gleichzeitig effektivste Schutz gegen das Norovirus ist Hygiene“, sagt Wiedemann. Sowohl bei der Essenszubereitung als auch nach jedem Toilettengang sei HĂ€ndewaschen ein absolutes Muss. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, desinfiziere HĂ€nde und WC-Sitz. So könne im besten Fall eine Übertragung von Hand zu Mund vermieden werden.

Foto © BARMER/Viktoria KĂŒhne