Der zweimalige DTM-Vize-Meister Olaf Manthey ist der erste TiteltrÀger im DTM Classic Cup

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  • Im klangvollen Mercedes C-Klasse siegt Rudolf Schöllhorn auch am Sonntag
  • Erneut im Ziel: Auch Ronny Scheer fĂ€hrt mit Ex-Rosberg-Calibra auf Rang zwei
  • Das rasende Geschichtsbuch der DTM: FĂŒnf Marken auf den ersten fĂŒnf PlĂ€tzen

Hockenheim. 1984 und 1985 wurde Olaf Manthey im Rover Vitesse jeweils Vizemeister der DTM. Jetzt hat der gebĂŒrtige Bonner seine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Der 67-JĂ€hrige ist der erste TiteltrĂ€ger im neu eingefĂŒhrten DTM Classic Cup fĂŒr Tourenwagen vornehmlich aus der DTM. Beim Finale in Hockenheim reichte Manthey im BMW 635 CSi, den er sich mit JĂŒrgen Adi Schumann teilte, der erneute Klassensieg und zehnte Gesamtrang im Samstagrennen, um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Sein Ă€rgster Widersacher, Marc Hessel, war aufgrund eines Motordefektes zum Zuschauen gezwungen. Am Sonntag steuerte Manthey erstmals einen Audi 200 quattro, den er jedoch frĂŒh abstellen musste. „In der DTM Classic fahren keine Nasenbohrer. Deshalb ist es schon sehr befriedigend, wenn man in meinem Alter noch ordentlich mithalten kann“, freute sich Manthey. „Die DTM Classic ist eine tolle Idee. Sie zeigt die einzigartige DTM-Geschichte und erzeugt höchste EmotionalitĂ€t.“ Das bestĂ€tigt auch der Zieleinlauf mit fĂŒnf Marken auf den ersten fĂŒnf PlĂ€tzen: Mercedes, Opel, Ford, BMW und Audi.

Bei Kaiserwetter erlebten die Zuschauer auch am Sonntag ein interessantes Rennen mit lebhaften PositionskĂ€mpfen. Wie am Vortag fuhr Rudolf Schöllhorn im infernalisch klingenden Mercedes C-Klasse aus der DTM 2008 einen ĂŒberlegenen Sieg heraus. „Das war ein perfektes Wochenende, es geht nicht besser. Ich habe keine Fehler gemacht, und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Das Flair bei der DTM Classic ist wirklich sehr schön“, erzĂ€hlte Schöllhorn. Der Opel Calibra 2.5 V6 4×4, 1996 von Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg gesteuert, hielt erneut ĂŒber die 16-Runden-Distanz durch, dieses Mal jedoch vom Dresdner Ronny Scheer gefahren. „Der Calibra lĂ€uft super“, bekrĂ€ftigte Scheer, dem Stefan MĂŒcke eine ordentliche Champagner-Dusche verpasste. Der Ex-DTM-Pilot, der am Samstag im Calibra ebenfalls Zweiter geworden war, ĂŒbernahm am Sonntag den Ford Sierra Cosworth RS500 von Scheer. „Das war sehr anstrengend, macht aber auch viel Laune mit diesem Auto, das viel Leistung aber wenig Grip hat“, berichtete Stefan MĂŒcke.

Der Kanadier Bruno Spengler, der vor zehn Jahren mit BMW in Hockenheim DTM-Champion geworden war, steuerte den BMW E36 STW aus den Neunzigern auf den vierten Rang vor Anton Werner im Audi 200, Norisring-Sieger Gerhard FĂŒller im Opel Vectra STW und Nico Wittmann im BMW M3 E30, dem Bruder von DTM-Sonntagssieger Marco Wittmann. Bemerkenswert war die Geschichte hinter dem achten Platz von Michael Schneider, dessen Ford Sierra Cosworth RS500 vom frĂŒheren DTM-Team Ringshausen ĂŒber Nacht aus dem Westerwald nach Hockenheim geholt wurde, als Ersatz fĂŒr den am Samstag ausgefallenen Sierra. Markus Reich (AUT) im Audi A4 STW und JĂŒrgen Adi Schumann im BMW 635 CSi komplettierten die Top ten. Äußerst unterhaltsam war das viele Runden wĂ€hrende Duell um die PlĂ€tze 12 und 13 der beiden BMW 325i von Albrecht Kainzinger und Peter Zimmermann.

Foto: Viele Marken, viele Autos, viele Geschichten – der DTM Classic Cup 2022 © DTM