DB und weitere Bahnen sagen Hilfe fĂŒr Ukrainische Eisenbahn zu

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EuropĂ€ische Bahnchef:innen verabreden technische UnterstĂŒtzung ‱ DB-Chef Lutz und weitere CEO in Wien: EU muss Infrastruktur-Wiederaufbau fördern ‱ Jobprogramm der DB fĂŒr GeflĂŒchtete aufgelegt

Am Rande des Gipfels der Gemeinschaft EuropĂ€ischer Bahnen (CER) in Wien haben die Chef:innen fĂŒhrender europĂ€ischer Eisenbahnunternehmen ihre SolidaritĂ€t mit der Ukraine erklĂ€rt und UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukrainische Eisenbahn in Aussicht gestellt. Die Unterzeichner:innen, darunter DB-Chef Richard Lutz, verpflichten sich darin zur Lieferung von technischer AusrĂŒstung und Ersatzteilen sowie zur UnterstĂŒtzung der ukrainischen Eisenbahnen beim Wiederaufbau.

DB-Chef Richard Lutz: „Die ukrainischen Eisenbahner:innen leisten gerade Beeindruckendes. Sie halten das Land am Laufen. Trotz der wiederholten AnschlĂ€ge auf Strecken und Bahnhöfe geht der Betrieb weiter. Weil nur ein funktionierendes Eisenbahnsystem der SchlĂŒssel fĂŒr den zukĂŒnftigen Wiederaufbau des Landes sein wird, benötigt die Ukraine ausreichend Finanzmittel und parallel zum Aufnahmeprozess in die EU-Mitgliedschaft eine Integration in das transeuropĂ€ische Verkehrsnetz.“

Die Deutsche Bahn unterstĂŒtzt die Ukrainische Eisenbahn (Ukrzaliznytsia/ UZ) mit Arbeitsschutzkleidung im Umfang von bis zu 500.000 Euro. Daneben soll es auch einen Austausch zu Know-how und technischem Fachwissen geben. GeprĂŒft wird derzeit auch die Lieferung von Personenwagen, die allerdings auf Breitspur umgerĂŒstet werden mĂŒssen.

Die vom Krieg geschwĂ€chte Eisenbahninfrastruktur der Ukraine soll schnellstmöglich wiederaufgebaut werden. Die DB und andere europĂ€ische Bahnen appellieren an die EU, dafĂŒr ausreichende Finanzmittel bereitzustellen. Die ukrainische Eisenbahninfrastruktur sollte stĂ€rker in das transeuropĂ€ische Verkehrsnetz integriert werden, insbesondere durch die Entwicklung neuer Korridore. Auf diesem Wege wĂ€ren die Ukraine und Moldawien mit dem EU-Eisenbahnnetz verbunden. Von Bedeutung sind die Korridore fĂŒr den Export von Agrarrohstoffen und die Ausfuhr von Erzen, Stahl und Maschinen.

Hilfsaktionen der Deutschen Bahn

Seit Kriegsbeginn hat die Deutsche Bahn hunderttausenden Menschen bei der sicheren Ausreise nach Deutschland geholfen. Rund 450.000 Menschen reisten bislang mit dem #helpukraine-Ticket kostenlos mit Bahnen und Bussen. Das Ticket gibt es jetzt auch digital.

Seit gut drei Monaten rollen HilfsgĂŒter direkt in die vom Krieg betroffenen Gebiete. Ganze ContainerzĂŒge – beladen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Generatoren, Erste-Hilfe-Sets und Powerbanks – bringen dringend benötigte GĂŒter ĂŒber Krakau direkt zu Terminals in der NĂ€he von Kiew. 400 Containerladungen sind bislang ĂŒber die Schiene gerollt; weitere 400 auf Lkw. FĂŒr den Transport von Rohstoffen aus der Ukraine hat die DB gemeinsam mit der Ukrainischen Eisenbahn neue Transportlösungen fĂŒr Getreide, Eisenerz und Sonnenblumenöl gefunden. Seit Mitte Mai rollen Containerladungen ĂŒber HĂ€fen am Schwarzen Meer und Polen in die EuropĂ€ische Union.

Bereits seit MĂ€rz bietet die DB GeflĂŒchteten aus der Ukraine mit einem Job- und Beratungs-Programm eine berufliche Perspektive. Neben einer telefonischen Hotline hat der Konzern gemeinsam mit der Bundesagentur fĂŒr Arbeit in Berlin, Köln und Frankfurt am Main Beratungszentren eröffnet. Außerdem umfasst das Programm Orientierungs- und Sprachkurse. In den zurĂŒckliegenden drei Monaten wurden ĂŒber 1.500 BeratungsgesprĂ€che gefĂŒhrt. Rund 30 GeflĂŒchtete haben bereits ein konkretes Job-Angebot erhalten – darunter Dolmetscher:innen, Ingenieur:innen und eine Recruiting-Koordinatorin.

Foto v.l.n.r.: DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) Andreas MatthĂ€ und CEO der Polnischen Staatsbahnen (PKP), Krzysztof Maminski Quelle: ÖBB/ Marek Knopp