Der Vorhang hebt sich und wir haben 2023. Wir feiern Hedonismusin italiano. Keine Ahnung ob es bleibt, aber für jetzt ist es gut, für diesen Abend für diesen Sommer. MI PIACE. Und da sind die wieder, die Streicher die sich vor Ennio Morricone verbeugen. Die Crucchi-Band, die die Zeitmaschine aus den 70ern auf ein Neues verjüngt verlassen hat und dem Disco Sound, der musica leggerissima von Lucio Battisti, Moroder und Napoli 70 huldigt.
Die Band JEREMIAS wurden ins Mila-Studio am nördlichsten Zipfel des Stiefels, dem Prenzlauer Berg eingeladen und bereicherten die italienische Version ihres Hits Ich mags um ihre eigenen Einflüsse. Parcels, Jungle, Nile Rodgers, Slap-Bass mit weissen Handschuhen und Bongos, Jeremias Heimbach singt dazu vom süssen Schmerz durchfahren wie ein junger Alan Sorrenti.
Wie schon bei der ersten Crucchi Platte hat sich das Team aus Francesco Wilking, spiritus rettore und Übersetzer der Songs und Patrick Reising, produttore esecutivo, bewährt. Sie machen das, was AI nie können wird: Texte übertragen und umdichten ohne Haltung und Poesie zu verlieren, einen Vibe finden, eine Zeitkapsel, die aus den Songs italienische Verwandte macht, die im Transistor-Radio jedes Strandkiosks der Blumen-Riviera wohnen.
Geboren ist die Crucchi Gang aus einer beschwipsten Idee Charlotte Goltermanns. Aus einem why wurde bald ein ja klar und die erste Platte platzte dann auch 2020 zufällig in eine Zeit, in der Urlaubsziele nur virtuell angesteuert werden konnten und liess einen Duft von Zitronenhainen durch deutsche Wohnzimmer wehen. Der Erfolg gab den am Projekt Beteiligten Recht und so wagten sie una nuova avventura und machten sich auf, noch tiefer in die italienische Musiklandschaft und Kultur einzutauchen.
Und nach dem letzten Querflöten-Take, nachdem sie zum letzten mal das rote Silenzio-Leuchttschild im Studio ausgeknipst haben, kann die Crucchi Gang mit einem Negroni sbagliato in der Hand sagen,mi piace, sogar sehr!
Foto (c) Universal Music