CAREN MIOSGA heute um 21:45 Uhr im Ersten

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Die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler offenbarte bereits vor Start der neuen Regierung Uneinigkeit in der schwarz-roten Koalition – erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik benötigte es dafĂŒr einen zweiten Wahlgang. Der Kanzler ist auf den vollen RĂŒckhalt in seinen Reihen angewiesen, die Herausforderungen sind enorm: Bei seinen ersten Auslandsbesuchen in Frankreich und Polen betont er europĂ€ische Geschlossenheit, erntet vor allem in Warschau aber auch deutliche Kritik an seinem geplanten Migrationskurs. Wie geht es an den Grenzen weiter? Wie stark beeintrĂ€chtigt der Fehlstart Merz’ AutoritĂ€t? Wie kann er Vertrauen in Koalition und Bevölkerung aufbauen und ist seine Regierung wirklich stabil genug, um ihre Ziele umzusetzen?

Thorsten Frei 

Der neue Kanzleramtschef gilt als enger Vertrauter von Friedrich Merz. Frei betont die Verantwortung der neuen Koalition, schnell Ergebnisse erzielen zu mĂŒssen und sieht das BĂŒndnis zwischen Union und SPD – trotz der Startschwierigkeiten – nicht nachhaltig beschĂ€digt. Bei Themen wie Migration und Wirtschaft kĂŒndigt er nicht weniger als einen „Politikwechsel“ an. Er erklĂ€rt in der Sendung, welche Herausforderungen in den ersten Tagen besonders im Mittelpunkt stehen und welche Rolle Deutschland in Europa zukĂŒnftig einnehmen möchte.

Kerstin MĂŒnstermann 

Die Leiterin des Berliner ParlamentsbĂŒros der Rheinischen Post kommentierte am Dienstag live die historische Kanzlerwahl von Friedrich Merz. Dessen Scheitern im ersten Wahlgang wirft aus MĂŒnstermanns Sicht einen Schatten auf die neue schwarz-rote Regierung. Um das Vertrauen der Bevölkerung zurĂŒckzugewinnen, sei nun entscheidend, dass die Regierung beim Thema Migration rasch konkrete Maßnahmen umsetze.

Armin Nassehi 

Der Soziologe Armin Nassehi erklĂ€rt sich die verstolperte Kanzlerwahl mit einer tiefen Unzufriedenheit bei einigen Abgeordneten aus den schwarz-roten Reihen. So habe die Union im Wahlkampf teils so große Versprechungen gemacht, die sie mitunter nicht alle wird halten können. In den ersten 100 Tagen seiner Kanzlerschaft mĂŒsse es fĂŒr Friedrich Merz vor allem um die Vermittlung von Kompetenz gehen, nur so könne man in Politik verloren gegangenes Vertrauen zurĂŒckgewinnen und auch der AfD etwas entgegensetzen.